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    Green Day
    Father Of All Motherfuckers

    VÖ: 07.02.2020 | Label: Reprise/Warner
    Text:
    Green Day - Father Of All Motherfuckers

    Was soll eine Band, die längst alles gesagt hat, auf ihrem 13. Album noch groß anders machen? Die Antwort ist simpel: Einfach mal wieder gute Songs schreiben. Und dabei im Zweifel auf gar nichts Rücksicht nehmen und trotzdem alles richtig machen.

    Die ersten Zeilen des Albums mit Kopfstimme singen? Kein Problem. Songs mit aufgekratztem Ein-Finger-Piano unterlegen? Klar. Tolle Refrains schreiben, die auf Anhieb zünden? Unbedingt! „Father Of All Motherfuckers“ ist die Party, die Green Day 2012 mit ihrer missglückten Albumtrilogie „¡Uno!“, „¡Dos!“ und „¡Tré!“ versprochen hatten. Es steht also einem der ungeliebtesten Kapitel der Bandgeschichte ziemlich nah – und zeigt sie dennoch so frisch wie lange nicht. Green Day schreiben Songs, die sich selbst genügen, und finden damit zu jener Unbeschwertheit zurück, für die die 37 Lieder vor acht Jahren eigentlich hätten stehen sollen. Und das ist wichtig, denn natürlich ist das opulente Green-Day-Narrativ seit „21st Century Breakdown“ auserzählt. Jetzt also: kein konzeptioneller Größenwahn, sondern bloß Lieder, die es in sich haben. Ob der Black Keys-mäßige Titelsong, das Hives-Gedächtnisstück „Fire, Ready, Aim“ oder das grandiose „Meet Me On The Roof“, das auch Anfang der 00er Jahre in Indie-Clubs in Studentenstädten für Wirbel gesorgt hätte – die ersten Stücke von „Father Of All Motherfuckers“ präsentieren Green Day als verflucht tanzbare Band, die für jeden Song des Albums mindestens einen tollen Moment findet. Die Vergleiche zeigen natürlich auch: Wirklich neu ist das nicht, was Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool hier tun. Aber es ist ironischerweise gerade die etwas ratlose, durchgekaute und uninspirierte Idee, einen Kopfsprung in Indie, Soul und Rock’n’Roll zu machen, die Green Day so guttut. Kann man 2020 noch das Wort „schmissig“ benutzen? Wenn ja, „Father Of All Motherfuckers“ ist es, und zwar im besten Sinn. Allein „Stab You In The Heart“ ist purer Rock’n’Roll, der dem Trio so nicht mal mit den Foxboro Hot Tubs gelang. Green Day schaffen ein erstaunlich abwechslungsreiches und kurzweiliges Gitarrenalbum, das man ihnen kaum noch zugetraut hätte. Wenn Armstrong im Punk-Stück Sugar „Youth“ das Wort „dangerous“ genauso schön säuselnd betont wie damals bei „She’s A Rebel“ und die Platte mit dem starken Stadion-Stampfer „Graffitia“ endet, wird sogar klar: Ein klitzekleines bisschen „American Idiot“ steckt nach wie vor in ihnen, das Artwork deutet es an. Die Sprengkraft der Punk-Oper von 2004 hat „Father Of All Motherfuckers“ zwar nicht, trotzdem finden Green Day damit spürbar zur Freude an der eigenen Musik zurück. Und die ist wirklich ansteckend.

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