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    The Intersphere
    Relations In The Unseen

    VÖ: 07.03.2014 | Label: Long Branch/SPV
    Text:
    The Intersphere - Relations In The Unseen

    Die Biffy-Clyro-Vergleiche müssen sich The Intersphere mit diesem Album endgültig gefallen lassen. „Relations In The Unseen“ ist anspruchsvoller, hymnischer, auf den Pop schielender Progrock – und mindestens ein persönlicher Meilenstein.

    24 Sekunden lang türmen sich die Gitarren, unterstützt vom wirbelnden Schlagzeug, im Titeltrack „Relations In The Unseen“ auf, bis sie sich mit nachdrücklicher Energie in stampfenden Riffs entladen. Wer schon mal erlebt hat, wie Biffy Clyro auf der Bühne ihr letztes Hemd geben, der wird hier unweigerlich an die drei Schotten denken müssen. The Intersphere sind zu viert, tragen T-Shirts während ihrer Konzerte und benötigen keine vier Minuten, um gleich zu Beginn ihres vierten Albums den perfekten Alternative-Prog-Rock-Song abzufeuern. Eine eindrucksvolle Machtdemonstration, die durch die Gesangsmelodien von Sänger und Gitarrist Christoph Hessler aufblüht und das übergeordnete Thema der Platte auf den Punkt bringt: „How often do you read a sentence twice?/ How often do you fall for lies?/ Is there no room for disorder?/ …and relations in the unseen?“ Es geht um gesellschaftliche Beziehungen, um die kleinen, steten Mechanismen, die uns nicht bewusst sind, uns aber beeinflussen.

    Das folgende „Thanks For Nothing“ nimmt den Fuß leicht vom Gaspedal, funktioniert aber auf gleiche Weise und genauso wunderbar. Zwei Songs, zwei Hits, die die des Vorgängers – „Hold On, Liberty“ von 2012 – sperrig und fast schmutzig aussehen lassen. Das ist sicher auch der großspurigen Produktion von „Relations In The Unseen“ zu verdanken, die Hessler mitleitete, und die es im Song „Out Of Phase“ auf 140 Mixspuren bringt. Doch trotz der spürbaren Opulenz an allen Ecken und Enden rasen The Intersphere nicht nur mit High-End-Geschwindigkeit durch ihr neues Album. In „Out Of Phase“ malen sie in gerade mal vier gemäßigten Minuten die Blaupause von modernem Progrock, wie ihn beispielsweise Amplifier interpretieren. Mit dem schmeichelnden „The Ones We Never Knew“ nähert sich das Quartett in drei Minuten merklich dem Pop-Song, und auch das elektronisch hallende „Panic Waves“ wirkt auf den ersten Blick etwas handzahm, es befasst sich mit der heute alltäglichen Hetzerei (im Internet): „The world wide web salvation army’s/ Hunting in the name of law/ Copy and paste for a short attention/ Don’t wanna know it at all.“ Persönlich wird es im musikalisch aufputschenden „Tonight“, das von der Nacht handelt, in der der Großvater von Hesslers Freundin starb. Knapp vier von insgesamt 46 Minuten, in denen es einiges zu entdecken gibt. Das gilt auch für das großartige Artwork, das sich im Booklet entfaltet. Das bislang beste Gesamtkunstwerk 2014.

    Ein ausführliches Interview mit The Intersphere findet ihr im aktuellen VISIONS 252 – am Kiosk!

    The Intersphere – „Relations In The Unseen“ (Live at Kleine Audiowelt)

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