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    Pulled Apart By Horses
    Tough Love

    VÖ: 27.01.2012 | Label: Transgressive/Cooperative/Universal
    Text: Flo Hayler
    Pulled Apart By Horses - Tough Love

    Das neue Album der englischen Kamikaze-Punks Pulled Apart By Horses ist so spontan, unvorhersehbar, angriffslustig und subtil-brutal wie „Saw I“ – mit Disco Ensemble, Wildhearts, Blood Brothers und einer Kiste voll verrostetem Werkzeug in den Hauptrollen.

    Die Liste der Künstler, die in den Monnow-Valley-Studios in Wales legendäre Alben produziert haben, ist lang: Iggy Pop, Pulp, Charlatans und Billy Bragg brachten die Wände des mondänen Landhauses genauso zum Vibrieren wie Future Of The Left oder Black Sabbath, zwei Bands, die auf der persönlichen Heldenliste von Pulled Apart By Horses genauso in den Top fünf auftauchen dürften wie Nirvana, Rage Against The Machine und die Pixies. Drei Wochen hat das Quartett aus Leeds sich in dem Studio eingebucht, um gemeinsam mit Gil Norton (Foo Fighters) am Nachfolger des unbetitelten Debüts (Platte des Monats in visions 209) zu schrauben. Das ist sportlich. Damit auch die neuen Songs trotz der knapp bemessenen Zeit sicher im Ziel landen, brauchte es vor allem „gute Vorbereitung und Disziplin“ – regelmäßige Ausflüge in den Pub oder zum nahegelegenen Anglertreff blieben aus. Die Akribie, mit der die alles zerlegende Partyband „Tough Love“ in Angriff nahm, zahlte sich aus. Trotz der komplexer arrangierten Songs, der perfekt harmonierenden Doppelsitze aus zwei Gitarren und dem gut getimten Rein-Raus-Spiel von Gift und Galle klingt die Platte in jeder Sekunde so atemlos und panikerfüllt wie ein Gejagter auf der Flucht vor seinem Mörder. Doch nicht nur die Songs auf „Tough Love“ tanzen auf Messers Schneide, auch live explodieren Pulled Apart By Horses schon bei der ersten Berührung mit dem Bühnenboden – entsprechend oft mussten die Mitglieder im Laufe ihrer kurzen, aber heftigen Existenz schon die Abfahrt zum Landarzt nehmen. Auch die seelischen Wunden, die sich die vier Kumpels auf Tour bisher gegenseitig zugefügt haben, spielen auf „Tough Love“ eine maßgebliche Rolle. Stücke wie „V.E.N.O.M.“ zeugen vom Kampf gegen innere Schweinehunde und äußere Befindlichkeiten, vom schleichenden Zerfall der Freundschaft und der Notwendigkeit von Kommunikation. In „Degeneration Game“ hingegen widmen sich Pulled Apart By Horses der Sinnlosigkeit von stumpfer Gewalt, inspiriert von den Ausschreitungen, die England kürzlich heimgesucht haben. In der Abgeschiedenheit von Monnow Valley verschmelzen die intern und extern ausgetragenen Fehden zu einem der abwechslungsreichsten Hardcore-Punk-Alben der letzten Monate.

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