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    Enter Shikari
    A Flash Flood Of Colour

    VÖ: 13.01.2012 | Label: Ambush Reality/Pias/Rough Trade
    Text: Online Redaktion
    Enter Shikari - A Flash Flood Of Colour

    Vier-Ohren-Test

    Boys II Men: Die Verwandlung der alles zerlegenden Party-Band zum ernsten Kreativensemble ist abgeschlossen. So macht man sein Hobby zum Beruf: Ausdauer, Zielstrebigkeit, Kollektivgeist und ein bisschen Glück – mehr braucht eine Band nicht, um sich nachhaltig in den Köpfen der U25-Fraktion einzunisten. Manege frei also für Enter Shikari, das angenehm bodenständige, bescheidene und ungrelle Nintendo-Core-Ensemble aus St. Albans, das den halsbrecherischen Schwung seiner Anfangstage auf A Flash Flood Of Colour mit dem sicheren Gespür für das Gegeneinander von Club-Sounds, Hardcore und Sirenen jedweder Bauart kreuzt. Eine gute Strategie, denn mittlerweile ist das einstige MySpace-Phänomen ein weltweit gut gebuchter Live-Act, ein Bastard in Jeans und T-Shirt, der das Wacken Open Air oder einen illegalen Kellerclub eurer Wahl genauso plätten könnte wie die Mayday – wenn es sie noch gäbe. Das neue Song-Dutzend entfaltet seine Wirkung aber auch ohne Leuchtstäbe und das Blingbling der Konzerte; vor allem Stücke wie Stalemate, das sowohl in Aussage als auch Vibe direkt neben der Toxicity gebaut wurde, tragen dazu bei, dass das sowohl in Thailand als auch London eingespielte A Flash Flood Of Colour auch zu Hause funktioniert. Letzteres bekommen Enter Shikari 2012 wahrscheinlich nur selten zu Gesicht, dafür baden sie allabendlich im Blitzlichtgewitter ihrer eigenen Konzerte. Es könnte schlimmer sein.
    8/12 Flo Hayler

    Ja, aber nicht im Ernst. Und irgendwann macht auch eine Mutprobe für Toleranzfetischisten sehr müde. Gut, die neue Enter Shikari klingt also schon wieder, als hätte man Korn, The Prodigy, The King Blues und Taking Back Sunday sämtliche gute Musik der Welt in einen Sack stecken und gnädig erschießen lassen, um fortan alles unter sich auszumachen. Sonst was Neues? Eben nicht, und das ist das Problem der lange abgefahrenen Engländer, die irgendwann immerhin noch würdelos genug waren, um ein bisschen Spaß zu machen. Ja, auch A Flash Flood Of Colour ist wunderbar bescheuert, und wenn in Sssnakepit erst das schnöselig englisch gesprochene „Yeah yeah, we’re nice guys“ kommt, dann das heavy gegrowlte „…until we’re not“ und dann der ganz dicke Breakdown, dann ist das genau so unfreiwillig komisch, wie es gemeint ist. Aber wenn man vor lauter Zwinkern nicht mehr gucken kann, strengt das nur noch an. Kitschig gesungene Zeilen, als wäre man der emotionale Teil einer Screamo-Band: gerne. Aber dann mit Großraumtechno und verzerrtem Metal dazwischenboxen, weil man in Wahrheit ja gar nichts ernst nimmt und über allem steht: nö. Es gibt respektable Stellen auf A Flash Flood Of Colour, mindestens welche, die so viele eigentlich gut gemachte Ohrwürmer ineinanderschieben, dass es blitzt, aber wenn eine Band sich selbst so betont wenig ernst nimmt, warum dann Kopfschmerzen riskieren, um das auseinanderzuhören.
    5/12 Britta Helm

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