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    The Flaming Lips
    Embryonic

    VÖ: 23.10.2009 | Label: Warner Music
    8 / 12
    The Flaming Lips - Embryonic

    Vier-Ohren-Test

    Süß ist das nicht: Die Flaming Lips schicken ihre Fans auf eine musikalische Geisterbahnfahrt. Aber als Lips-Liebhaber ist man ja so einiges gewöhnt. Hier können die Reisen in Himmel oder Hölle führen – die bösen Drogen wirken noch lange nach. Doch ein schlechter Trip mag vieles sein, aber langweilig ganz sicher nicht. Und „Embryonic“ hat viel von einem Horrortrip, der vertraute Gesichter urplötzlich wie furchterregende Fratzen erscheinen lässt. Hat man aber die Warnhinweise verinnerlicht und lässt sich dennoch auf diesen herrlich kaputten Sound-Albtraum ein, wartet ein Vergnügen der ganz speziellen Art. Grenzenloses Kopfkino, wie es außer den Flaming Lips sonst höchstens die Residents oder die Butthole Surfers bieten. Wayne Coyne lässt seinen Bewusstseinsströmen freien Lauf und fasst seinen Wahnsinn in Worte, während das Schlagzeug stoisch-hypnotisch einen Rhythmus wie bei Can in den Raum hämmert oder mit sanft fließenden Grooves den passenden Kontrast zu schmerzhaften Noise-Eruptionen liefert. Manchmal, wie bei „Evil“, passiert so gut wie gar nichts, dann wieder ufern die Songs in die psychotischen Bluesgefilde von „See The Leaves“ oder das perkussive Inferno in „Your Bats“ aus. Egal was sie tun, sie machen es rücksichtslos radikal, denn nur so entfaltet das Chaos seine ganze Faszination. Diese Platte ist ohne Frage hässlich und das Gegenteil von homogen, aber eben auch ungemein spannend.
    8/12 Dirk Siepe

    Bitte die Flaming Lips wiederherstellen! Reset, Reboot, Rewind – irgendwas muss passieren! „The Soft Bulletin“ ist noch immer nicht auf die Erde zurückgekehrt. Seit 1999 schwebt es über allem; dieses Album nimmt uns niemand mehr. Dass The Flaming Lips danach nicht Ruhe gaben, war natürlich prima. Wie traurig wäre die Welt ohne ihre Lieder über Yoshimi? Die Sorgen fingen an, als 2006 „At War With The Mystics“ die alte Glorie nur noch antäuschte. Nun setzen die Flaming Lips auf die Kraft des Doppelalbums – und scheitern. Ein sehr unnötiger Crash, denn die beiden ersten Stücke „Convinced Of The Hex“ und „The Sparrow Looks Up At The Machine“ sind exzellent und zeigen eine Richtung auf, in die es hätte gehen können: hibbelig-hypnotischer Psychedelic-Wave, zwingend arrangiert. Es folgt noch der hübsche Ruhepol „Evil“ – und dann ein langer Marsch durch eine unaufgeräumte Welt, in der sich der Hörer dauernd an irgendwas stößt. Okay, da ist dann noch die Miniatur „I Can Be A Frog“ mit Karen O als tierischer Lautmalerin. Da wird die Indiewelt ausflippen! Aber was nützen einem Fan 136 feine Sekunden in diesem ewig langen Strom aus zerschossenen SciFi- und Drogenrockparodien? Besonders ätzend: Im größten Kauderwelsch schalten die Flaming Lips immer mal wieder kurz auf den anderen, den besseren Kanal und zeigen, dass sie es doch können könnten. Verdammte Wichtigtuer!
    5/12 André Boße

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