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    The Soundtrack Of Our Lives
    Communion

    VÖ: 24.04.2009 | Label: Haldern Pop/Cargo
    Text:
    The Soundtrack Of Our Lives - Communion

    Ein überschwängliches Doppelalbum voll herrlich zeitloser Rockmusik. Oder: eine extragroße Portion von dem, was wir an dieser Band so lieben.

    Draußen regnete es. Im von Bassist Kalle Gustafsson Jerneholm geführten Svenska Grammofon Studion schrauben The Soundtrack Of Our Lives am Song „RA 88“. Gitarrist Ian Person kam mit diesem Union Carbide-Riff an. Doch der Song wollte nicht richtig Blüten schlagen. Ein paar Tage später versuchen sie es wieder. Draußen scheint jetzt die Sonne. Der Frühling ist da. Drinnen passt plötzlich alles zusammen. Im ersten Take wir das Stück – die Stones probieren sich mit den Stooges an einer Version von „Helter Skelter“ – mit der schrill hämmernden Orgel eingespielt. Von da an fließen die kreativen Säfte. Und fließen. Und fließen. Das Ergebnis erschien zunächst Ende letzten Jahres in Schweden. Es hört auf den Namen „Communion“. 24 Songs, zwei CDs, vier LP-Seiten. Der Einstieg weckt Erinnerungen an „Welcome To The Infant Freebase“. Das ’96er-Album begann damals mit dem mächtigen „Mantra Slider“. Jetzt entfaltet sich „Babel On“ mantraartig auf sechseinhalb Minuten. Erst in der dritten Minute setzt sie ein, die verschnupfte Stimme von Bandpapa Ebbot Lundberg: „So c’mon!/ And turn the towers on!/ The towers of Babel on!“ Willkommen in der nächsten Dimension des TSOOL-Universums, in dem die Zeit still steht. Haben sie sich sonst limitiert, teils auf Druck der Plattenfirma ihre kreativen Ergüsse auf ein fassbares Maß zusammengeschrumpft, schöpfen die Göteborger endlich aus dem Vollen. Euroboys-mäßiger Bossa-Lounge inklusive der Mundharmonika von Ennio Morricones „Spiel mir das Lied vom Tod“ flackert in „Pictures Of You“ auf. „Die Mundharmonika ist mein Klingelton“, lacht Ebbot im Interview, „das passte einfach so gut.“ Auf „Communion“ passt vieles. Sogar ein Coversong. Der erste auf einem Album der Band. „Fly“ von Nick Drake sollte es sein. Das spärlich instrumentierte Original haben die Schweden durch den „Pet Sounds“-Generator gejagt, bis er mit Bläsern und Chören ungeahnte Ausmaße annahm. Mit Cembalo und Trompete wurde „The Fan Who Wasn’t There“ versehen. Sie wollen das Stück als Verbeugung vor Love im Generellen und Arthur Lee im Speziellen verstanden wissen. Besonders luftig und tanzbar ist die erste Single „Flipside“, zu finden auf der zweiten, etwas schwächeren CD. Düster wieder wirkt das psychedelische „Utopia“ mit Zeilen wie „We’re living in a too fast lane/ And we’re too wasted to become insane“. Kurzum: Es gibt viel zu entdecken. Packen wir’s an.

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