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    Slipknot
    All Hope Is Gone

    VÖ: 22.08.2008 | Label: Roadrunner/Warner
    Text: Jens Mayer
    8 / 12
    Slipknot - All Hope Is Gone

    Neue Masken, neues Album. Auch wenn Slipknot das neue Werk als Weiterentwicklung sehen, steht es im Vergleich mit „Vol. 3“ etwas zurück.

    Zwar lotet die Band aus Des Moines auf dem Nachfolger ihres bisher vielseitigsten Werkes die Extreme weiter aus, das hat aber letztendlich auch zur Folge, dass der Qualitätspegel stärker schwankt. Keine Frage, nach dem Intro legt mit „Gematria (The Killing Name)“ ein mächtiges Hassgewitter los, dass es eine wahre (Schaden-)Freude ist. Wer in den sechs Minuten keinen sicheren Unterschlupf findet, wird von Thrash-Riffs, Doublebass-Salven und schneidenden Soli gnadenlos überwältigt. Corey Taylor schwingt sich dabei einmal mehr zum unbarmherzigen Überbringer der Apokalypse empor und brüllt den Zorn und die Wut geradewegs hinaus. „Sulfur“ und die erste Single „Psychosocial“ geben sich etwas gemäßigter, halten perfekt die Wage zwischen harter Strophe und eingängigem Refrain und stehen damit in der Tradition der großen Slipknot-Hits. So weit, so gut… so was? Nun, mit „Dead Memories“ beginnt wohl die angekündigte Weiterentwicklung. Es bestätigt die allgemeine Tendenz des Albums, dass Taylor den Gesang mehr und mehr in Richtung seiner Zweitband Stone Sour entwickelt und über weite Strecken komplett aufs Schreien verzichtet, was dem einen oder anderen Fan sicher – nun – sauer aufstoßen wird. Dennoch ist „Dead Memories“ ein guter Song, was man von den beiden folgenden nur bedingt behaupten kann, „Vendetta“ und „Butchers Hook“ sind zwei relativ einfallslose Stücke, mit konventionellem Riffing, tausendmal gehörten Gesangslinien und öden Refrains. Zum Glück steigt die Spannungskurve mit „Gehenna“ wieder an. Hier passt der beschwörende Gesang zur dunkel-beklemmenden Atmosphäre und der Idee, die hinter Slipknot steht. „This Cold Black“ geht dann auch wieder fies-aggressiv nach vorne. In der Powerballade „Snuff“ verarbeitet Taylor seine Scheidung, und hier werden sich – nicht nur zugunsten des seichten Kalauers – auch die Geister scheiden, denn solch theatralische Steigerungen sind sicher nicht jedermanns Sache. Auch wenn man sich eingestehen muss, dass der Text subtil genug geschrieben ist, um das Ganze nicht auf die Pathos-Spitze zu treiben. Als Highlight schließt der bereits vorab veröffentlichte Brecher-Titeltrack ein Album ab, dessen positive Momente alles in allem überwiegen, das im direkten Vergleich zum Vorgänger aber als kleine Enttäuschung gewertet werden muss.

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