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    Portugal. The Man
    Censored Colors

    VÖ: 05.09.2008 | Label: Defiance/Cargo
    Text:
    Portugal. The Man - Censored Colors

    Nach der Auslotung der musikalischen Breite, nach der Konzentration auf Rock schielen Portugal. The Man nach oben und vermessen die Gestirne.

    Als sie jedoch Anfang des Jahres für den Ligawettbewerb einer Spirituosenmarke auf die Bühne gestellt wurden, sah man zum ersten Mal, was ihnen nicht liegt: Die Vertreter aus Alaska standen für jeden offensichtlich auf Kriegsfuß mit der knappen On-Stage-Zeitvorgabe. Womit eine Sache beständig bleibt: Man kann sie nicht auf eine Indie-Hitmaschinerie herunter brechen, das hat mit „Waiter: ‚You Vultures!’“ nicht geklappt, das wollte mit „Church Mouth“ nicht funktionieren. Und mit „Censored Colors“ fragmentarisiert sich die Portugal.-The-Man-Welt weiter, hat die Band einen weiteren Schritt weg von der Schwelle schneller Konsumerabilität, die am Horizont zu erahnen war, gemacht. Portugal. The Man sind vielleicht noch immer die leicht zugänglicheren The Mars Volta, aber das will nicht mehr viel heißen. Denn „Censored Colors“ ist eine Mischung aus guten Songs und guten Ideen in 15 Kapiteln, vielleicht einen Tacken zu lang geraten, aber nichtsdestoweniger hypnotisch wie seine Vorgänger. „Censored Colors“ bricht zu einem gewissen Anteil mit dem bisherigen Portugal.-The-Man-Sound, dieses Album klingt halliger, verhaltener gar – organischer und weniger technikverspielt? Ja. Über die Hälfte der Songs nimmt sich ein Stück weit zurück – überlasst die Aufmerksamkeit, wenn es für den Gesamteindruck wichtig sein sollte, anderen Elementen, seien das bei „New Orleans“ ein Smooth-Jazz-Saxofon im Hintergrund, das man zuletzt so vielleicht in David Lynchs „Mulholland Drive“ gehört hat, oder bei „Hard Times“ spitze Saxofon-Kreischer, die den drückenden Rhythmus durchbrechen. Daneben bettet John Baldwin Gourley seine Gesangslinien auf wenig zurückhaltende Streicher („Colors“), „Created“ platziert sich im ersten Drittel und klingt dabei ganz klar nach einer Outro-Nummer, ein Hauch von Nichts mit Akustikgitarre und Gesang. Ganz klar, „Censored Colors“ braucht mehr Zeit, braucht vielleicht einen Anlauf mehr – aber die als roter Faden das Album dominierende Pink-Floyd-Folk-Gospel-Akustik-Fluffigkeit, die kann schon begeistern. Ihrem Arbeitsfluss von einem Album pro Jahr sind sie zumindest treu geblieben, dann darf ja auch wieder getourt werden – und das ganz ohne Zeitrestriktionen. Das wird ihnen nur lieb sein, uns sowieso.

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