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    Deus
    Vantage Point

    VÖ: 18.04.2008 | Label: Cooperative Music/Universal
    Text:
    10 / 12
    Deus - Vantage Point

    Zwei Dinge treiben Tom Barman dieser Tage an: die Lust am Aufbau und die Furcht vor dem Zerfall.

    Das meint natürlich nicht seinen eigenen, sondern den seiner Band dEUS, dieser inzwischen feinen alten Dame, die bisher noch immer neue jugendliche Seiten an sich entdecken konnte. Sein größter Wunsch, sagt Barman, sei ein Hattrick aus drei Platten ohne Besetzungswechsel. „Vantage Point“ markiert da immerhin schon die zweite. Und vielleicht ist es ja wirklich ein Verdienst der nie dagewesenen personellen Konstanz bei dEUS, dass ihr fünftes Studioalbum zu den besten gehört, die sie gemacht haben, und den Vorgänger „Pocket Revolution“ von 2005 rückwirkend als eine kraftlosere Platte dastehen lässt, als man vermutet hatte (und sie vielleicht verdient). Andererseits zählt nicht, was war, sondern was ist – und da kann es weiß Gott kein schlechtes Zeichen sein, wenn eine neue Platte so viel Strahlkraft hat, dass sie die vorangegangene nachträglich schmälert. „Vantage Point“ jedenfalls spricht dafür, dass wir es 2008 mit den vielseitigsten und fokussiertesten dEUS zu tun haben, die es je gab. Man kann das zum einen an den Bands belegen, die einem in den Sinn kommen, während man diese zehn ausnahmslos sehr guten Songs hört: von Afghan Whigs („When She Comes Down“, „The Vanishing Of Maria Schneider“) über Queens Of The Stone Age („Favourite Game“) bis hin zu Depeche Mode („Slow“, „Is A Robot“). Zum zweiten kann man sich das ganze Vergleichen und Querverweisen aber auch schenken und trotzdem feststellen, dass „Vantage Point“ eine verdammt wendige, zugleich standfeste Platte geworden ist, deren Stücke vor allem eines teilen: Eindringlichkeit. Da macht es keinen Unterschied, ob dEUS gerade über pochenden Beats durch die Nacht schnellen („Oh Your God“) oder Barman sich in „Eternal Woman“ über zarten Trompeten und Streichern mit Mintzkovs Lies Lorquet ein bittersüßes Duett liefert wie sonst nur Kylie und Nick. Von warm bis unterkühlt, von rastlos bis relaxt, von analog bis technoid kann diese Platte alles. Und – heiliges Pathos! – wenn dann im letzten Lied der Kinderchor einsetzt und es von oben Glockenspiele regnet, wenn die Drums auf einen Marsch umschwenken und Barman seinen selbstironischen Blick auf die „Popular Culture“ zu Ende bringt, dann findet dieses Album genau die Schlussnote, die es braucht. Mit „Vantage Point“ kann man dEUS noch einmal von vorne verfallen.

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