0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    The Dillinger Escape Plan
    Ire Works

    VÖ: 09.11.2007 | Label: Relapse/Rough Trade
    Text:

    Ach du herrliches Fratzengeballer! Ist das wieder knüppelhart. Auf diesen Plan ist ganz klar Verlass – trotz prekärer Umbesetzung. Nach dem Industrial („Miss Machine“) wird nun das Riff an sich erforscht.

    Das ist für den DEP eben eine neue Entdeckung. Zumindest scheint das Riff plötzlich interessant genug, um es weit häufiger als gewohnt auszuprobieren. Gemeint ist das Riff, das einen Refrain zum Refrain macht. Eins, das genügend Raum bekommt, um effektiv zu sein. Bevor es wieder abgewürgt wird. Kontrolliertes Gehacke kommt nämlich immer wieder und auch schnell genug. „Chaos“ war bei dieser Band übrigens nie ein guter Begriff. Die hier wussten immer ganz genau, was sie da spielen. Das Gegenteil von Chaos ist Kontrolle, und das passt besser. Eines aber vorweg: Wer der Band „Miss Machine“ übel nahm, darf jetzt aussteigen. Alle anderen begrüßt zu Anfang des Albums Dimitri Minakakis. Der nahm den Escape Plan 2001 beim Wort, haute ab, und bringt uns nun wieder ein kleines Ständchen bei „Fix Your Face“. Sein letztes Tänzchen hatte wohl Drummer und Gründungsmitglied Chris Pennie bei den Aufnahmen zum Melvins-Tribut-Song „Honeybucket“. Er ging zu Coheed And Cambria. Zum neuen Drummer Gil Sharone ist festzuhalten, dass er „einen Jazz- und Soul-Background“ hat (so Gitarrist Ben Weinman), sein Spiel aber kein Stückchen weniger danach klingen könnte. Der riskante Wechsel glückte: Sharone passt rein, liefert ab. Genau wie der neue Gitarrist Jeff Tuttle. Das Livecover von „Like I Love You“ mit Mike Patton scheint dem DEP gefallen und zum Song „Black Bubblegum“ bewegt zu haben. Ein ganz seltsamer Hit zwischen… öhm… Timberlake und Nine Inch Nails. Das muss man wohl selber hören; die Beschreibung allein vermag dieses irre Stück nicht begreifbar zu machen. Aber es ist ein Hit. Und es zeigt, welche schönen Türen DEP immer noch aufzustoßen vermögen. Schlich sich auf „Miss Machine“ immer wieder Industrial ein, sind es nun bedrohliche, unverzerrte Atmo-Parts wie der kurze, aber aussagekräftige bei „82588“. Oder ein paar Big-Band-Tusch-Samples und Piano-Krämpfe („Milk Lizard“). Greg Puciato krawallt das Ganze dann schön kaputt. Bis… ja, bis er dann dem Konkurrenz macht, der selbst schon Teil des Plans war: Mike Patton. Puciato singt in einer haarsträubenden Bandbreite, die Band ringt sich Riff um Riff ab, fühlt sich wohl in Melodie um Melodie. Bei ebenjenem „Milk Lizard“ und seinem Chorus wird dann zu Gewissheit, was sich langsam einschlich: das Gefühl, es hier mit einer modernen Version von „King For A Day… Fool For A Lifetime“ zu tun zu haben – in der Hardcore-Version.

    weitere Platten

    Dissociation

    VÖ: 14.10.2016

    One Of Us Is The Killer

    VÖ: 17.05.2013

    Option Paralysis

    VÖ: 19.03.2010

    Miss Machine

    VÖ: 02.08.2004

    Calculating Infinity

    VÖ: 28.09.1999