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Till Lindemann: Buchverlag beendet Zusammenarbeit mit Rammstein-Sänger

Till Lindemann

Buchverlag beendet Zusammenarbeit
Nach den Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens hat nun auch der Buchverlag Kiepenheuer & Witsch die Zusammenarbeit mit Rammstein-Sänger Till Lindemann beendet. Die Band bittet derweil darum, nicht vorverurteilt zu werden.
Rammstein (Foto: Bryan Adams)
Rammstein (Foto: Bryan Adams)

Der Verlag Kiepenheuer & Witsch beendet die Zusammenarbeit mit Rammstein-Sänger Till Lindemann. Dies teilte Verlagschefin Kerstin Gleba in einem offiziellen Statement am Freitag mit. Lindemann veröffentlichte seine Gedichtbände „In stillen Nächten“ (2013) und „100 Gedichte“ (2020) beim Kölner Verlag.

„Im Zuge der aktuellen Berichterstattung haben wir Kenntnis erlangt von einem Porno-Video, in dem Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert und in dem das 2013 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch ‚In stillen Nächten‘ eine Rolle spielt“, heißt es seitens des Verlags. „Wir werten dies als groben Vertrauensbruch und als rücksichtslosen Akt gegenüber den von uns als Verlag vertretenen Werten.“

Damit meint der Verlag wohl den Videoclip zu „Till the End“ von Na Chui, einem Projekt Lindemanns mit Daniel Karelly und Zoran Bihać. Darin wird ebenjener Gedichtband für sexuelle Handlungen gewalttätiger Natur verwendet. Das Video mit Lindemann als Hauptdarsteller wurde auf einer Pornoseite veröffentlicht.

„Wir verteidigen aus voller Überzeugung die Freiheit der Kunst. Durch die Frauen demütigenden Handlungen Till Lindemanns im besagten Porno und die gezielte Verwendung unseres Buches im pornographischen Kontext wird die von uns so eisern verteidigte Trennung zwischen dem ‚lyrischem Ich‘ und dem Autor/Künstler aber vom Autor selbst verhöhnt“, so der Verlag weiter.

Letzte Woche meldeten sich immer mehr, mutmaßlich Betroffene über Social Media, die von einem Castingsystem berichten, über das Lindemann vor und nach Konzerten mit jungen Frauen in Kontakt kam. Es stehen Machtmissbrauch, sexuelle Übergriffe, sexualisierte Gewalt und der Einsatz von Drogen im Raum. Rammstein dementierte die Vorwürfe bisher. Der NDR und die SZ recherchierten in diesem Zuge, wie junge Frauen offenbar gezielt für Sex mit ihm rekrutiert werden und sprachen mit zwei Frauen über die mutmaßlichen sexuellen Handlungen. Verlegerin Gleba sprach den betroffenen Frauen Mitgefühl und Respekt aus.

 

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Nach dem denkbar knappen Statement zu den aufkommenden Vorwürfen, äußerte sich die Band dieses Mal etwas ausführlicher, verurteilte dabei Übergriffigkeit und Vorverurteilungen denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Die Band forderte allerdings auch ihr Recht ein, nicht vorverurteilt zu werden.

 

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Rammstein sind noch bis Anfang August auf Stadiontour durch Europa und sind dabei auch für insgesamt sieben Konzerte in München und Berlin zu Gast. Frontmann Lindemann hatte zudem kürzlich eine Solotour für den Winter bestätigt.

Wir haben im Zuge der Vorwürfe gegenüber Rammstein und Till Lindemann das Management nachträglich um eine Stellungnahme zum Fall gebeten, jedoch keine Rückmeldung erhalten.

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