Im Herbst 2022 erhielt Carrie Brownstein von Sleater-Kinney einen Anruf von Kollegin Corin Tucker, die als Brownsteins Notfallkontakt selbst gerade einen Anruf von der US-Botschaft in Italien erhalten hatte: Während eines Urlaubs in Italien sind Brownsteins Mutter und Stiefvater bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Die Nachwirkungen dieser Tragödie sollten also unweigerlich das emotionale Rückgrat von „Little Rope“, dem kommenden Studioalbum des ehemaligen Riot-Grrrrl-Duos, bilden. So eröffnen Sleater-Kinney schon nach den ersten paar Sekunden der Single „Hell“ mit einer reduzierten, fast agoraphobischen Atmosphäre und Brownsteins vielsagenden Zeilen: „Hell don’t have no worries/ Hell don’t have no past/ Hell is just a signpost when you take a certain path.“ Erst ab gut einer Minute explodiert das Duo zu krachendem Alternative Rock. „Eine Kollision von Gewissheit und Ungewissheit“, heißt es treffend im Pressetext zu dieser ersten Single des Nachfolgers von „Path Of Wellness“ (2021).
Dazu zeigt die Band ein intimes Musikvideo zur Leadsingle „Hell“, bei dem Ashley Connor Regie führte und Miranda July die Hauptrolle spielt.
„Little Rope“ erscheint am 19. Januar über Loma Vista und kann bereits vorbestellt werden.
Sleater-Kinney finden auch Erwähnung in unserem Special über Frauen im Rockgeschäft der aktuellen Ausgabe. „Es kommt so oft vor, dass einem als Frau in der Musikindustrie Fragen gestellt werden, die keinem männlichen Musiker jemals gestellt würden“, wird Corin Tucker etwa in dem Essay von Kat Ott zitiert.
Sleater-Kinney – „Little Rope“
01. „Hell“
02. „Needlessly Wild“
03. „Say It Like You Mean It“
04. „Hunt You Down“
05. „Small Finds“
06. „Don’t Feel Right“
07. „Six Mistakes“
08. „Crusader“
09. „Dress Yourself“
10. „Untidy Creature“