„Es war wirklich sehr schwer, als ich den Film Wendy zeigen musste“, sagte der Regisseur im Interview mit der Seattle Times. „Bevor ich ihr den Film zeigte, sagte ich: ‚In diesem Film sind Sachen, die keine Mutter je sehen sollte, und es sind Sachen darin, von denen Kurt nicht wollte, dass du sie siehst, und es tut mir leid.'“
Sein Film zeige vor allem einen hyperaktiven, kreativen, einfühlsamen Kurt Cobain, der auf den gigantischen Erfolg nicht vorbereitet war, der im zuteil wurde. Zudem sei Cobain sehr selbstkritisch gewesen, so Morgen. „Er hatte eindeutig kein tolles Bild von sich“, sagte der Regisseur. „Und wenn du mit dir selbst nicht glücklich bist, macht es dich auch nicht glücklicher, wenn dir alle anderen sagen, wie toll du bist.“
Morgen habe mit dem Film Cobain aber nicht angreifbar machen wollen. „Ich wollte ihn auf Augenhöhe herunterholen und ihn wieder menschlich machen, und ich glaube, dass der Film als ein Nebenprodukt den Mythos [Cobain] wieder zum Menschen verwandelt.“
„Kurt Cobain: Montage Of Heck“ ist die erste offiziell autorisierte Dokumentation über den Nirvana-Gründer. Insgesamt acht Jahre lang arbeitete Morgen an dem Film, obwohl die Geschichte seiner Aussage nach bereits erzählt war: „Kurt hinterließ eine visuelle und hörbare Autobiografie, er hat die Geschichte für mich praktisch schon vorgefertigt.“ Neben den persönlichen Aufzeichnungen von Kurt Cobain konnte der Regisseur auch auf viel Material von Freunden, Weggefährten und Familienmitgliedern der Grunge-Ikone zugreifen. Grund dafür war seine enge Zusammenarbeit mit Cobains Tochter Frances Bean Cobain, die als Co-Produzentin an dem Film mitwirkte.
„Kurt Cobain: Montage Of Heck“ erscheint am 4. Mai auf dem US-amerikanischen Bezahlsender HBO. Wann der Film das erste Mal in Deutschland zu sehen ist, ist noch nicht bekannt.