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Rage Against The Machine: Tom Morello wirbt bei Aufnahme in Rock And Roll Hall Of Fame für Waffenruhe

Rage Against The Machine

Aufnahme in Rock and Roll Hall Of Fame
Rage Against The Machine wurden am vergangenen Freitag in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen. Als einziges anwesendes Mitglied hat Tom Morello in seiner Rede ein politisches Statement im Zuge des Nahostkonflikts gesetzt.
Tom Morello (Foto: Eitan Miskevich)
Tom Morello (Foto: Eitan Miskevich)

Die Eröffnungsrede zur Aufnahme von Rage Against The Machine wurde am vergangenen Freitag standesgemäß von Ice-T gehalten, der seine Liebe und Respekt zu den Crossover-Legenden bekundete: „Du kannst mich nicht mit normalen Sachen beeindrucken. Man muss mich mit etwas beeindrucken wie das US-Außenministerium zu verklagen, weil es deine Musik in Guantanamo Bay zum Foltern verwendet. Wer macht sowas? Rage Against The Machine machen sowas.“

Zur Zeremonie tauchte von Rage Against The Machine allerdings einzig Gitarrist Tom Morello auf, der in seiner Dankesrede Meinungsdifferenzen innerhalb der Band zur Aufnahme betonte. Genauere Informationen dazu gab er nicht bekannt und fokussiert sich stattdessen lieber darauf, sich bei den Fans der Band zu bedanken: „Meine Ansicht ist, dass heute eine großartige Möglichkeit ist, um die Musik und Mission unserer Band zu feiern und das fünfte Mitglied der Band, nämlich die großartigen Fans von Rage Against The Machine.“ Diesen widmet er auch den Rest seiner Rede: „Der einzige Grund, warum wir hier sind, und der beste Weg, diese Musik zu feiern, ist, dass [die Fans] diese Mission und diese Botschaft weitertragen. Die Lektion, die ich von Rage-Fans lerne, ist, dass Musik die Welt verändern kann.“

Weiter stellte Morello dar, wie genau diese Veränderung aussehen könnte: „Wenn Protestmusik richtig gemacht ist, kann man in den Liedern eine neue Welt entstehen hören, die die Unterdrücker der Zeit aufspießt und andeutet, dass es mehr im Leben geben könnte, als das, was uns gegeben wurde. […] Das ganze Ziel ist es, die Welt zu verändern, oder zumindest einen Haufen Ärger zu verursachen.“ Dafür gab Morello den Fans drei Tipps mit auf den Weg: „Erstens, Träume groß und gib dich nicht zufrieden. Zweitens, strebe die Welt an, die du wirklich willst, ohne Kompromisse oder Entschuldigungen. Und drittens, warte nicht auf uns. Rage sind nicht hier, aber du bist es.“

Anschließend erinnerte Morello noch einmal daran, dass die größten Veränderungen nicht von Menschen mit viel Geld, Macht oder Intelligenz gemacht wurden: „Die Welt wird von durchschnittlichen, alltäglichen Menschen verändert, die genug haben und bereit sind, sich für ein Land und einen Planeten einzusetzen, der menschlicher, friedlicher und gerechter ist, und das ist es, was ich heute Abend feiern möchte.“ Dementsprechend riet er allen Zuhörenden „Dreht morgen Rage auf, geht raus und bekämpft Ungerechtigkeiten, wo auch immer sie ihr hässliches Haupt erheben“ und zitierte zum Abschluss seine Mutter: „Geschichte ist, wie Musik, nicht etwas, das passiert, sondern etwas, das man macht.“

 

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Im Anschluss an seine Rede zeigte sich Morello dann gewohnt politisch und posierte auf Fotos mit dem Award, mit einem Zettel mit der Aufschrift „Waffenruhe“ in der Hand. Bereits im Oktober hatte Morello sich zur Eskalation im Konflikt zwischen Palästina und Israel geäußert und die Verletzung von Kindern und Kriegsverbrechen im Allgemeinen verurteilt, egal von welcher Seite diese auch kommen mögen.

Rage Against The Machine waren in diesem Jahr bereits zum fünften Mal nominiert. Auch Kate Bush wurde bei der diesjährigen Zeremonie aufgenommen, tauchte allerdings nicht auf. In einem Statement auf ihrer Webseite zeigte sich Bush dankbar über die Aufnahme: „Ich bin völlig überwältigt von dieser großen Ehre – eine Auszeichnung, die im großen, schlagenden Herzen der amerikanischen Musikindustrie sitzt. […] Ich hätte nie gedacht, dass mir diese wunderbare Auszeichnung zuteilwerden würde.“ Nähere Gründe, warum Bush nicht bei der diesjährigen Zeremonie aufgetaucht ist, nannte sie nicht, berichtete aber weiter darüber, wie geehrt sie sich von der Aufnahme fühlt: „Ich bin nur 1,70 m groß, aber heute fühle ich mich ein bisschen größer.“ Öffentliche Auftritte von Bush sind extrem rar gesät: 2014 war ihr letzter Auftritt in London, in Amerika ist sie seit den 90ern nicht mehr zu sehen gewesen.

Die Ruhmeshalle steht derweilen häufiger in der Kritik: Im letzten Jahr etwa gab es Vorwürfe wegen Rassismus und Sexismus, derentwegen etwa Alanis Morissette ihre Teilnahme abgesagt hatte. Courtney Love kritisierte in diesem Zuge, dass nur ein Bruchteil der Nominierten schwarz und/oder Frauen seien.

Über die Zukunft von Rage Against The Machine gibt es weiterhin wenige Informationen. Nachdem die Band ihre Reunion-Tour nach dem Achillessehnen-Riss von Frontmann Zack De La Rocha absagen mussten, gab sich Morello unsicher über die Zukunft der Band. Im Dezember machte dann Bassist Tim Commerford seine Prostatakrebserkrankung bekannt und berichtete, dass er mit seiner Band 7D7D an neuer Musik arbeiten würde.

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