„Wir sind am Boden zerstört angesichts der Toten beim Eagles Of Death Metal-Konzert“, sagte Marek Lieberberg gegenüber der Nachrichtenagentur dpa hinsichtlich der verheerenden Anschläge in Paris, bei denen 129 Menschen getötet und hunderte verletzt wurden, der Großteil davon in dem Club Bataclan.
Lieberberg betonte, Konzertveranstalter könnten ihre Besucher zwar gegenüber normalen Problemen wie Diebstählen oder kleineren Auseinandersetzungen durch unter anderem Bodychecks schützen, nicht aber gegenüber Anschlägen wie in Paris. „Wir haben ausreichende Sicherheitsvorkehrungen in einer normalen Situation. Für eine terroristische Situation ist keiner von uns gewappnet, und zwar in keinem Bereich des öffentlichen Lebens. Wir können uns nicht mit bloßen Händen oder Metalldetektoren gegen Kalaschnikows oder Bomben zur Wehr setzen.“
In Situationen, in denen es Anzeichen für einen Anschlag oder konkrete Drohungen gebe, müsse die Polizei für ausreichenden Schutz sorgen. „Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass sich ein Ordner einem islamischen Terroristen entgegenstellt, der mit einer feuernden Kalaschnikow auf ihn zurennt. Das ist doch verrückt.“ Mögliche Gefährdungen seien in Deutschland verdrängt worden, der Staat müsse nun Lösungen finden. „Wir können das als Konzertveranstalter nicht leisten.“
Lieberberg sagte auch, dass er persönlich Konzert- und Tourabsagen für den falschen Weg halte. Schon am 11. September habe er gemeinsam mit der Band Depeche Mode entschieden, das für sie organisierte Konzert stattfinden zu lassen. „Das war ein sehr trauriger Abend. Auf der anderen Seite hat es demonstriert, dass wir uns die Freiheit, die unser Leben auszeichnet, nicht nehmen lassen.“
Lieberberg hatte die mittlerweile abgesagte Tour der Eagles Of Death Metal veranstaltet; er gilt als einer der größten und renommiertesten Konzertveranstalter Deutschlands. Zahlreiche Bands hatten als Reaktion auf die Anschläge Konzerte oder ganze Touren gecancelt.