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Malaysia führt nach Kuss von The 1975 strengere Regelung für internationale Künstler:innen ein

Nach Konzertabbruch von The 1975

Malaysia verschärft Auftrittsbestimmungen
Nach dem Bühnenkuss und Regierungskritik von The 1975 in Malaysia führt die Regierung statt einem Verbot von internationalen Künstler:innen einen sogenannten „Kill Switch“ ein, um ähnliche Vorfälle zu verhindern.
The 1975 (Foto: Samuel-Bradley)
The 1975 (Foto: Samuel-Bradley)

Im Juli hatte The 1975-Frontmann Matty Healy während eines Auftritts beim Good Vibes Festival in Kuala Lumpur seinen Bandkollegen Ross MacDonald geküsst und Stellung zur Kriminalisierung der Homosexualität in Malaysia bezogen. Die Folge: ein vorzeitiges Ende des gesamten Festivals durch den Kommunikations- und Digitalminister Fahmi Fadzil. Nun zog die malaysische Regierung weitere Konsequenzen aus dem Vorfall. Ein generelles Auftrittsverbot für internationale Künstler:innen wird es zwar nicht geben, allerdings eine Verschärfung der Auftrittsbestimmungen.

Die malaysische Abgeordnete Teo Nie Ching teilte in diesem Zuge mit: „1975 haben mehrere Richtlinien missachtet, und wir sind gerade dabei, die Richtlinien zu verschärfen, damit das nicht nochmal passiert. Wie können wir wegen eines einzigen Vorfalls die anderen streichen? Von 296 Künstler:innen ist nur einer aufgetreten. Wie soll das fair sein?“

Anstelle eines Auftrittsverbots, soll ein sogenannter „Kill Switch“ eingeführt werden: Jeder Veranstaltungsort muss über einen Schalter verfügen, durch den der Strom auf der Bühne sofort abgestellt werden kann – um Vorfälle, wie den im Juli zu verhindern. Dazu erklärt Nie Ching weiter: „Wir hoffen, dass die strikteren Richtlinien, ausländische Künstler:innen sich der lokalen Kultur anzupassen.“ Heißt im Umkehrschluss: Künstler:innen, die sich nicht den dortigen Vorstellungen entsprechend verhalten, wird während des Auftritts der Strom abgedreht.

Nach dem Konzertabbruch im Sommer wurden The 1975 verklagt und auch von der malaysischen LGBTQ+ Community kritisiert. Diese bezeichnete das Verhalten der Band als „performativen Aktivismus“ und schädigend für die Arbeit lokaler Musiker:innen. In Malaysia steht Homosexualität unter Strafe und wird mit bis zu 20 Jahren Haft sowie Prügelstrafe geahndet.

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