Der ehemalige Slayer-Gitarrist Kerry King packt endlich aus: Bereits vorletztes Jahr hatte King ein neues Soloprojekt angedeutet, in einem Interview mit dem Rolling Stone ging er nun ins Detail und kündigte direkt sein Debütalbum an. Teil des Line-ups sollen neben dem bereits angekündigten Ex-Slayer-Drummer Paul Bostaph auch weitere Thrash-Veteranen sein: Sänger Mark Osegueda (Death Angel), Gitarrist Phil Demmel (Vio-lence, Ex-Machine Head) und Bassist Kyle Sanders (Hellyeah, Ex-Bloodsimple.).
Zwischenzeitlich soll laut King Pantera-Sänger Phil Anselmo im Rennen für den Gesangsposten in seiner Band gewesen sein. „Das hat nichts mit seinen Fähigkeiten zu tun; ich wusste einfach, dass er nicht der Richtige ist. Wenn man Mark auf dieser Platte hört, weiß man, dass er der Richtige ist“, so King. Anselmo wurde mit Pantera 2023 aus dem Line-up bei Rock am Ring und Rock im Park gestrichen. Grund: anhaltende Kritik an dem Sänger durch einen Hitlergruß und „White Power“-Rufe in der Vergangenheit.
King teilte mit seiner Band auch die erste Single „Idle Hands“, die – wie angekündigt – an den Sound von Slayer anknüpft. Der neue Song wäre sogar fast auf dem letzten Slayer-Studioalbum „Repentless“ (2015) gelandet, wie King dem Rolling Stone verriet: „Es war fertig, wir hatten es aufgenommen. Ich war mit dem Performance-Teil nicht zufrieden, also dachte ich mir: ‚Na gut, ich stecke das in meine Tasche bis zur nächsten Slayer-Platte.‘ Und das ist nicht passiert, also ist es jetzt auf meiner Platte.“
Im Laufe des Interviews erwähnte King auch die Auflösung von Slayer. Er gab etwa zu, auf vielen Slayer-Platten Bass gespielt zu haben, „weil mein Kumpel [Tom Araya] das nicht konnte“, und sprach darüber, warum er glaubt, dass Araya Slayer aufgelöst hat: „Ich glaube, es waren einfach die Abnutzungserscheinungen des Tourens. Ich denke, er wollte zu Hause sein. Keiner von uns sucht wirklich das Rampenlicht, aber er ganz sicher nicht. Und als Jeff [Hanneman] noch da war, war er wie ein Einsiedler. Er wollte keinen Ruhm. Ich toleriere Ruhm. Irgendjemand muss dieser Typ sein.“
Nachdem 2013 Gitarrist Jeff Hannemann verstarb und im selben Jahr Lombardo zum zweiten Mal bei Slayer ausstieg, verblieb Kerry King gemeinsam mit Sänger Tom Araya als letztes Gründungsmitglied der Band, bis sie sich 2019 auflösten.
Das Debütalbum der nach Kerry King benannten Band wurde mit Produzent Josh Wilbur (u.a. Lamb Of God, All That Remains) aufgenommen und trägt den Titel „From Hell I Rise“. Es wird am 17. Mai über Reigning Phoenix Music veröffentlicht werden. King erwähnte auch, dass er noch reichlich Material in petto hat. Rund zehn Songideen soll er noch in der Hinterhand haben.
Kerry King – „From Hell I Rise“
01. “Diablo”
02. “Where I Reign”
03. “Residue”
04. “Idle Hands”
05. “Trophies Of The Tyant”
06. “Crucifixation”
07. “Tension”
08. “Everything I Hate About You”
09. “Toxic”
10. “Two Fists”
11. “Rage”
12. “Shrapnel”
13. “From Hell I Rise”