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Johnny Marr will Trump Nutzung von The-Smiths-Song verbieten

Ex-Smith-Gitarrist

Johnny Marr reagiert auf Trumps Wahlkampfmusik
„Betrachtet diesen Scheiß als beendet“ – Johnny Marr kritisiert Trump dafür, dass er bei Kundgebungen einen Song von The Smiths spielt. Er könnte der Nutzung auch rechtlich den Riegel vorschieben, auch wenn das in den USA nicht ganz einfach ist.
Johnny Marr (Foto: Andrew Cotterill)
Johnny Marr (Foto: Andrew Cotterill)

Johnny Marr hat den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump kritisiert, nachdem Aufnahmen aufgetaucht sind, die zeigen, wie der Smiths-Song „Please Please Please Let Me Get What I Want“ (1984) bei einer Kundgebung in South Dakota über die Lautsprecher gespielt wird. Der Song scheint Berichten zufolge bereits fester Bestandteil von Trumps Aufwärmmusik bei seinen Vorwahl-Rallys zu sein. Marr schrieb auf X (ehemals Twitter). „Ich hätte nie in einer Million Jahren gedacht, dass das passieren könnte. Betrachtet diesen Scheiß als sofort beendet.“

Im Laufe der Jahre haben bereits viele Kandidat:innen Unterlassungsaufforderungen von Musiker:innen erhalten, die nicht damit einverstanden sind, dass ihre Musik bei politischen Kundgebungen verwendet wird. Eine besonders lange Liste gibt es bei Trump: 2020 drohten etwa die Rolling Stones damit, Trump zu verklagen, wenn er weiterhin ihre Songs für seine Wiederwahlkampagne verwenden würde. Auch unter anderem Neil Young, Ozzy Osbourne, Panic! At The Disco, Queen, R.E.M., Guns ‚N Roses und der Nachlass von Tom Petty und Prince protestieren gegen die Nutzung ihrer Musik bei Trump-Veranstaltungen.

Das Vorgehen gegen die Nutzung von Musik bei politische Kampagnen in den USA ist nicht ganz einfach. Nach den verworrenen Regeln für das Musikurheberrecht in den Vereinigten Staaten haben Künstler:innen kaum Kontrolle darüber, wer ihre Musik in der Öffentlichkeit spielt. Ein Bericht von Pitchfork setzte sich 2020 mit dem Thema auseinander und legte offen: Die Trump-Kampagne verfügt über eine „Lizenz für politische Einrichtungen“, die sie zur Nutzung von mehr als 15 Millionen Songs berechtigt. Es gebe allerdings bestimmte Ausnahmeregelungen, bei der Künstler:innen Einspruch einlegen könnten. Verstößt etwa Trump dagegen, dürften künftig gar keine Songs der entsprechenden Band gespielt werden.

Allerdings wurde bereits vor Gericht argumentiert, dass der Ausschluss von der Lizenzierung nicht ausreiche. Steven Tyler von Aerosmith und Rihanna gewannen gegen Trump in diesem Zuge in einem Rechtsstreit damit, dass die Verwendung ihrer Songs den falschen Eindruck einer Befürwortung von Trump im Sinne des „Lanham Act“ erwecke. Ein weiterer möglicher Weg, die politische Verwendung eines Songs anzufechten, sind die staatlichen Gesetze zum „Recht auf Öffentlichkeit“, die die Verwendung des „Abbilds“ einer Person ohne deren Zustimmung verbieten.

Ob Marr bereits gegen die Verwendung seiner Songs offiziell Einspruch eingelegt hat oder eine Klage erwägt, ist noch nicht bekannt. Marr gilt allerdings schon lange als lautstarker Kritiker von Trump – im Gegensatz zu seinem ehemaligen Bandkollegen Morrissey.