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Neseblod: Berüchtigter Black-Metal-Plattenladen in Oslo ist abgebrannt

Neseblod Records

Black-Metal-Plattenladen in Oslo abgebrannt
In Oslo brannte in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch der berüchtigte Plattenladen Neseblod Records ab. Die Ursachen sind bisher ungeklärt. Bekannt ist der Laden als ehemaliger Plattenladen vom ermordeten Mayhem-Mitglied Euronymous.
Black Metal Helvete
Morbide Metal-Sehenswürdigkeit in Oslo: Im Keller des Gebäudes, in dem einst Euronymous' Plattenladen Helvete beheimatet war, prangt noch immer sein Black-Metal-Schriftzug an der Wand (Foto: Marieke Kuijjer, CC BY-SA 2.0)

Der Osloer Plattenladen, den Mayhem-Gründer Euronymous Anfang der 90er Jahre betrieb, ist in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch abgebrannt. Da die ehemaligen Mayhem-Mitglieder unter anderem mit einer Reihe Kirchenverbrennungen und den damit verbundenen Gewalttaten in Verbindungen gebracht werden, scheint der Brand wie eine Ironie des Schicksals.

Der ursprüngliche Plattenladen wurde bis 1993 unter dem Namen „Helvete“ („Hölle“) von Euronymous geführt. Die Location wurde schließlich 2013 gekauft und als Neseblod Records wiedereröffnet, das heute neben einem funktionalen Plattenladen auch als eine Art Black-Metal-Museum dient. Eine der Hauptattraktionen und Pilgerstätte für Tourist:innen war das berüchtigte Black-Metal-Graffiti im Keller. Die Wandbeschriftung blieb beim Brand unbeschadet, wie Miteigentümerin Grete Neseblod auf Instagram mitteilte. Das Ausmaß des Schadens wird noch ermittelt, ebenso wie die Ursache des Brandes. Eine GoFundMe-Spendenkampagne wurde ins Leben gerufen, um den Eigentümer:innen Kenneth und Grete Neseblod wieder auf die Beine zu helfen.

 

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„Helvete“ gilt als ein zentraler Ort für die norwegische Black-Metal-Szene. Euronymous spielte dabei eine maßgebliche Rolle in der Entwicklung und Verbreitung des Genres, da der Laden und sein Keller nicht nur als Verkaufsstelle für Musik diente, sondern auch als Treffpunkt für Musiker und Fans, die Ideen austauschten und Kontakte knüpften – und sich schließlich dazu anstachelten, Kirchen anzuzünden. Durch sein ebenfalls im Laden ansässiges Label Deathlike Silence Productions unterstützte Euronymous auch aufstrebende Bands, darunter einige bekannte Namen der norwegischen Black-Metal-Szene.

Euronymous entschied sich im Jahr 1993, den Laden zu schließen. Dies geschah angeblich aufgrund von schlechten Geschäftsentscheidungen und zunehmender polizeilicher Überwachung und religiöser Aufregung über den Laden und seine Besucher. Euronymous wurde 1993 von seinem Bandkollegen und einstigem Freund Varg Vikernes ermordet. Die Motive sind bis heute unklar. Für den Mord und seine Beteiligung an den berüchtigten norwegischen Kirchenverbrennungen verbrachte Vikernes 15 Jahre im Gefängnis. Der verurteilte Mörder gilt als Symbolfigur des sogenannten „National Socialist Black Metal“ und zuletzt offenbar auch als fragwürdige Inspirationsquelle für Kanye West.

Wer mehr zu den Mayhem-Morden und der Geschichte des norwegischen Black Metal erfahren möchte, kann das in unserer Story zum Thema nachlesen. (V+)

 

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