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Bandcamp-Übernahme: Hälfte der Mitarbeitenden entlassen

Bandcamp

Grundlegende Veränderungen
Knapp die Hälfte aller Bandcamp-Angestellten wurden seit der Übernahme von Unternehmen Songtradr entlassen, die Musikwelt fürchtet nun den Verlust von einer der letzten künstlerfreundlichen Seiten.
Bandcamp-Logo
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Im März 2022 wurde Bandcamp überraschend an Epic Games verkauft, im September folgte der Weiterverkauf an Unternehmen und B2B-Musikplattform Songtradr. Mit dem Aufkauf der Seite wurden laut Medienberichten nun schon innerhalb von kürzester Zeit intern andere Geschütze aufgefahren. So spricht das neue Management davon, dass sie Kosten einstampfen wollen und Bandcamp profitabler gestalten müssen: „In den letzten Jahren sind die Betriebskosten von Bandcamp deutlich gestiegen. Es waren einige Anpassungen erforderlich, um ein nachhaltiges und gesundes Unternehmen zu gewährleisten, das seiner Gemeinschaft von Künstlern und Fans dienen kann.“

Offiziell berichtet die neue Geschäftsführung positiv davon, dass 50 Prozent der Mitarbeiter:innen das neue Jobangebot von Songtradr akzeptiert hätten – laut den ehemaligen Mitarbeiter:innen wurde allerdings auch nur der Hälfte der Angestellten überhaupt ein Jobangebot gemacht. Auch die bisherigen Führungskräfte seien seit Ende September „verschwunden […] und niemand hat seitdem von ihnen gehört“, so ein ehemaliger Mitarbeiter. Seit der Übernahme seien zudem bedeutend weniger wichtige Informationen an die Mitarbeiter:innen gegeben worden.

Die Musikwelt sieht durch den Weiterverkauf eine der wichtigsten unabhängigen Seiten in Gefahr. Songwriterin Tor Maries (ehemals Billy Nomates) schrieb zur Bekanntgabe etwa: „Der Zustand der Musikindustrie ist nicht in Ordnung. Den Künstler:innen geht es nicht gut. Wenn wir die Landschaft von unabhängigen Songwriter:innen und Musiker:innen auf diesem Niveau befreien, wie wir es derzeit tun, wird es keine Musik mehr geben.“

 

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Bislang war die Seite vor allem für ihre künstlerfreundlichen Abläufe bekannt, knapp 80 bis 85 Prozent der Erlöse aus Verkäufen gingen direkt an die Künstler:innen und Labels – bei weitem mehr als es bei den gängigen Streamingplattformen der Fall ist. Etwa der Streaming-Riese Spotify zahlt pro Stream nur den Bruchteil eines Cents an die Künstler:innen. Alleine im letzten Jahr wurden von Bandcamp rund 190 Millionen Euro an die Künstler:innen ausgezahlt.  Dabei standen nicht nur physische Verkäufe von Merch und Tonträgern im Vordergrund, als einer der wenigen hat die Seite bis heute außerdem erfolgreich an dem Verkauf von Musikdownloads festgehalten. Auch durch besondere Aktionen, wie dem monatlichen Bandcamp-Friday, während dem den Künstler:innen für 24 Stunden alle Einnahmen zugeflossen sind, haben zum guten Image der Seite beigetragen.

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