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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Death Cab For Cutie,
Hodja,
Oh Sees und
Black Tusk. Zur Platte der Woche küren wir „Rift“ von Forming The Void.

Death Cab For Cutie – „Thank You For Today“

Death Cab For Cutie lassen auf „Thank You For Today“ Leichtigkeit und fast so etwas wie gute Laune in ihre Musik. Das hat für ihren Sound weitreichende Folgen: Düsterer Alternative-Rock wie auf ihrer Platte „Transatlanticism“ wird von einem blauen Himmel mit ganz wenigen Wolken verdrängt. Keyboards, lockere Elektro-Beats, und ab und zu mal ein Sample erschaffen eine sonnige Klangwelt, in der Ben Gibbard mit einer neu gefundenen Leichtigkeit singt. Die allgegenwärtige Traurigkeit und Melancholie ist entgegen des ersten Höreindrucks ganz nicht verschwunden, doch anstatt sie zum Zentrum der Songs zu machen, versteckt sie sich jetzt in kleinen Gesten, alltäglichen Routinen und flüchtigen Gedanken, auf die Gibbard textlich den Fokus legt: „We are running parallel lines/ We will never meet“, singt er ruhig, aber dafür umso enttäuschter auf „Summer Years“.

Album-Stream: Death Cab For Cutie – „Thank You For Today“

Hodja – „The Flood“

Die erste Sekunde des neuen Hodja-Albums „The Flood“ hört sich an wie ein Motorstart. Langsam läuft er warm, immer heißer klingt der Fuzz. Dann treten sie mit „The Sour Taste“ das Gaspedal auf den Boden. Ihre neue Platte ist ein wilder Roadtrip: Der Titeltrack „The Flood“ bringt mit einfachen, post-punkigen Basslinien etwas Groove in die Sache und entschleunigt die Reise, dann geht es in „On And On“ viel Funk deutlich experimenteller zu. In „Not Karma“, das Tiefenentspanntheit ausstrahlt, scheint die Band paradoxerweise ihre spirituelle Ruhe gefunden zu haben. Das kann man von „Never Kneel“ nicht direkt behaupten. Die ereignisreiche Fahrt endet mit den letzten Tracks nämlich irgendwo im im psychedelischen Sumpf mit ausufernden Jams, als hätten Hodja bei knallender Sonne zu lange das Verdeck offen gelassen. Ein ordentlicher Roadtrip eben!

Album-Stream: Hodja – „The Flood“

Oh Sees – „Smote Reverser“

Das Cover ist Programm: Oh Sees gefallen sich auf ihrer neuen Platte „Smote Reverser“ als Monster, das bestehende Strukturen mit hohem Unterhaltungswert niederbrennt. Mit Samples, Orgeln, einer Lastwagen-Ladung Percussions und Prog-Riffs bewaffnet schreibt die sich ständig wandelnde Garage-Gruppe sich windende, noisige Jams, bei denen wenig vorhersehbar ist. Nicht erst seit dem kürzlich erschienen „Memory Of A Cut Off Head“ ist klar, dass Erwartungshaltungen bei den Kaliforniern verschenkte Energie sind: Während „Overthrown“ eine Lawine aus Sludge-Riffs lostritt, kittet das folgende „Last Peace“ frickelige Mathcore-Solos aneinander. Als „Sentient Oona“ die Platte mit einem jazzigen Schlagzeug-Jam eröffnet, weiß man noch nicht, dass „Anthemic Aggressor“ darauf wartet, Geister von Can auferstehen zu lassen. Die Band spielt ihre Kompositionen aber durchgängig mit so viel Druck, dass man auf dieser Achterbahnfahrt nicht einfach die Augen schließt, sondern sich sogar in die Kurve legt. Und so gestaltet sich dann auch das Album: Eine wilde Fahrt, so brachial, dass man währenddessen zuerst nicht viel mitbekommt, aber am Ende gleich noch eine Runde will.

Album-Stream: Oh Sees – „Smote Reverser“

Black Tusk – „TCBT“

„TCBT“ ist das erste Album der selbsterklärten „Sumpfmetaller“ ohne Bassist Jonathan Athon, der 2014 bei einem tragischen Motorradunfall ums Leben gekommen, zuvor aber noch an den Aufnahmen zum Vorgängeralbum „Pillars Of Ash“ beteiligt gewesen war. Nach einem Besetzungswechsel würdigen Black Tusk sein Erbe, indem sie genauso weitermachen wie zuvor: Sie bleiben mit „TCBT“ weiter eine der wichtigsten Adresse für Punk-inspirierten Schmettersludge. Extrem tiefe Riffwalzen wie im polternden „Rest With The Dead“ treffen auf böses Grunzen und Gekeife, bei dem sich alle Bandmitglieder abwechseln und die Muskeln spielen lassen. Wie schnell sie mit denen auf etwas eindreschen können, zeigen sie in „Scalped“ oder dem Closer „Burn The Stars“, denen man die Hardcore-Schlagseite am stärksten anhört. Das einzige, was man hier vermisst: Das Cover-Artwork stammt diesmal nicht von BaronessJohn Baizley und fällt deshalb ziemlich aus dem Raster. Bei der Musik machen Black Tusk aber keine Kompromisse.

Album-Stream: Black Tusk – „TCBT“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Rift“ von Forming The Void, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.