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Maynard James Keenan spricht sich gegen Handys bei Konzerten aus

Maynard James Keenan spricht sich gegen Handys bei Konzerten aus
Der Tool– und A-Perfect-Circle-Frontmann hat in einem Interview mit einer interessanten Analogie erklärt, weshalb es ihn aufregt, dass bei den Konzerten seiner Bands immer mehr Handykameras und immer weniger aufmerksame Hörer zu beobachten sind.

Es gibt auf Konzerten nichts Ärgerlicheres als Handydisplays, die einem die Sicht versperren. Noch nerviger als die Lieblingsband plötzlich ungewollt nur noch über einen kleinen Bildschirm zu sehen, weil der Vordermann den Song für später aufnehmen will, ist da wahrscheinlich nur die Sicht des Künstler von der Bühne aus, der anstelle in die freudigen Gesichter seiner Fans nur in unzählige Kameralinsen starren kann.

Zu diesem unschönen Phänomen hat sich nun auch Sänger Maynard James Keenan geäußert, der sich bei Auftritten mit seinen Bands Tool und A Perfect Circle zunehmend darüber ärgert, dass die Live-Erfahrung weniger wert ist, als Aufnahmeschnipsel mit meist furchtbarem Sound: “Diese Sache ärgert mich, denn ich glaube an mündliche Überlieferung. Ich bin für das Erzählen von Geschichten”, erklärte er und fuhr mit einem doch recht urtümlichen Vergleich fort: “Die Möglichkeit mit deinen Freunden nach einem langen Tag der Jagd gemeinsam ums Feuer zu sitzen und die Geschichten vom Jagen, deiner Familie, deinem Großvaters und seines Großvaters weiterzugeben, das ist die Art, wie Geschichten erzählt werden.”

Weiter gab Keenan zu bedenken: “Du schreibst es nicht auf. Es ist eine Tradition, die Details zu erfassen und zu verstehen und in der Lage zu sein, diese weiterzugeben. Wenn du aber nicht die Fähigkeit hast aufzunehmen, was da vor dir passiert, weil du ein Handy diese Geschichten für dich speichern lässt, wirst du nichts daraus mitnehmen, dir wird kein besonderer Moment im Gedächtnis bleiben, der dich bei dieser Show repräsentiert.”

Die sehr traditionell geprägten Ansichten Keenans sind keine Überraschung: Schon Anfang des Jahres hatte der Musiker sich zum “längst überfälligen Untergang der USA” geäußert und vorgeschlagen, ganz im Sinne von H.D. Thoreaus “Walden” zurück zur Natur zu finden und Haus und Essen selbst(an)zubauen. Ende vergangenen Jahres hatte Keenan seine Biografie “A Perfect Union Of Contrary Things” veröffentlicht.

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