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Draußen! Die Alben der Woche

Draußen! Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Happy Diving,
Darkher,
Bayside und
Skeletonwitch. Zur Platte der Woche küren wir "Jalousie" von Messer.

Happy Diving – „Electric Soul Unity“

Schon die ersten Sekunden von Happy Divings zweitem Album „Electric Soul Unity“ sind ein Indikator dafür, was einen auf dem Rest der Platte erwartet: jede Menge Lautstärke. Zu hören ist brachiales Gitarren-Feedback und unbändiger Fuzz, die mit dem slackerhaften „Bigger World“ diesen Noise-Brocken einleiten. Die Formel ihres Debüts namens „Big World“ von 2014 ändert die Band hier nur minimal – was keinesfalls schlimm ist, denn die Rechnung aus Dinosaur Jr.-Anleihen direkt aus den 90ern und Japandroids-Hymnenhaftigkeit geht nach wie vor auf. Happy Diving wollen nichts anderes als laut sein und dabei gleichzeitig Songs mit wunderschönen Melodien spielen – was von der Tatsache unterstrichen wird, dass acht der zwölf Songs mit rückkoppelnden Gitarren beginnen und trotz der Gitarrenwände und dem scheppernden Schlagzeug direkt ins Herz gehen. Der letzte Track, „River Will Flow“, löst sich am Ende im Krach auf – und danach wirkt die Welt plötzlich viel zu still.

Album-Stream: Happy Diving – „Electric Soul Unity“

Bayside – „Vacancy“

Sieben Alben in zwölf Jahren – Bayside veröffentlichen seit ihrer Gründung im Jahr 2000 relativ konstant neue Platten. Und so sehr man sich auf ein neues Machwerk der Emo-Punks aus dem New Yorker Stadtteil Queens verlassen konnte, so verlässlich war auch ihr Sound. Energiegeladene und eingängige Gitarren, gepaart mit Anthony Raneris melancholischem Herzschmerz-Gesang waren und sind weiterhin das Aushängeschild von Bayside. Dieses Mal klingt das „Not As Depressing As It Sounds“, wie schon der Titel des letzten Tracks ankündigt. Bei „Vacancy“ scheint nicht nur auf dem Albumcover, sondern auch bei einigen Liedern die Sonne, „Oh-oh-oh“-Chöre inklusive. Am besten gelingt das aber immer noch, wenn Bayside, wie bei „Enemy Lines“, ihre catchigen Rock’n’Roll-Riffs in bewährte Instant-Mitsing-Refrains münden lassen.

Album-Stream: Bayside – „Vacancy“

Darkher – „Realms“

Dichte Nebelschwaden wabern aus dem unheilvollen Spinnrad von Jayn H. Wissenberg alias Darkher. Gekonnt verspinnt die Britin auf „Realms“ Dark Folk und Ambient mit Doom und Gothik und lässt diesen düster-atmosphärischen Sound wie einen roten Faden durch die neun Songs des Albums ziehen. Mit ihrer ätherischen Stimme singt sie Lieder über Einsamkeit und Spiritualität, vom Tod und der Angst vorm Verlust geliebter Menschen. Besonders in Stücken wie dem geisterhaften „Hollow Veils“ oder dem schwermütigen „Buried, Pt. II“ beschränkt sich diese bedrückende Thematik nicht nur auf die Gesangsebene, sondern verdeutlicht sich auch durch eine dichte, dunkle Klangfarbe. Gerne lässt Wissenberg wie in „Foregone“ ihre Musik zu ausgewachsenen Epen anschwillen, um den Hörer mit Wucht in ihre wehmütige Welt zu drücken. Changierend zwischen Chelsea Wolfe und Esben And The Witch, bewegt sich Darkher in ihrer eigenen, düsteren Sphäre voll dunkler Gedanken und Schwermut.

Album-Stream: Darkher – „Realms“

Skeletonwitch – „The Apothic Gloom“

Alter Sänger raus, neuer Sänger rein und erstmal als Probelauf eine Vier-Song-EP aufnehmen. Auftakt geglückt, denn Adam Clemans (Wolvhammer) fügt sich auf „The Apothic Gloom“ nahtlos in den brachialen Thrash-/Black-/Death-Metal-Mix von Skeletonwitch ein. Beflügelt vom neuen Mann hinter dem Mikrofon, der statt kehligem Fauchen lieber die melodiöse Thrash-Härte pflegt, spielen sich Skeletonwitch geradewegs in einen Rausch. Direkt der titelgebende Opener der sich rasant durch alle Genre-Verstrickungen der Band spielt und sich komplexer als gewohnt zeigt, lässt den wegen Alkoholismus in Ungnade gefallenen Ex-Sänger Chance Garnette schnell vergessen. Wie gewohnt darf das obligatorische Double-Bass-Gewitter, wie in „Well Of Despair“, nicht fehlen, der siebenminütige Schlusspunkt „Red Death, White Light“ zeigt sich dann aber äußert vielschichtig und treibt die EP hochmelodiös zu ihrem finalen Höhepunkt. Das Quintett bleibt auf „The Apothic Gloom“ nach wie vor eine der Speerspitzen in ihren Metal-Breitengraden und lässt auf eine fruchtbare Zukunft mit Clemans hoffen.

Album-Stream: Skeletonwitch – „The Apothic Gloom“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Jalousie“ von Messer, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.