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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Pkew Pkew Pkew,
Heisskalt,
Sumac und
Rival Sons. Zur Platte der Woche küren wir "If I'm The Devil…" von Letlive.

Pkew Pkew Pkew – „Pkew Pkew Pkew“

Eine Band, deren Namen dem Sound einer Laserpistole entspricht, muss sich doch dem ausschweifenden Spacerock verschrieben haben, oder? Nicht ganz: Wer Pkew Pkew Pkew und ihr selbstbetiteltes Debütalbum hört, der erlebt schnellen und eingängigen Skatepunk. Schnell ist da das richtige Stichwort, denn die Band aus Ontario, Kanada kommt ziemlich schnell auf den Punkt: Der mit etwas Abstand längste Song läuft rund drei Minuten, die ganze Platte ist in 21 Minuten durchgehört – die Eckdaten deuten also darauf hin, dass das Quartett nicht lange um den heißen Brei redet. Dieses Konzept zieht sich auch durch den Inhalt, denn Pkew Pkew Pkew sagen im vierstimmigen Chor – denn alle Bandmitglieder singen zumindest die Refrains mit – in Begleitung von geschrammelten Akkorden und sonnigen Gitarrenmelodien genau, was sie sagen wollen, und gehen dann zum nächsten Song über. Damit testen die Kanadier die Grenzen des Skatepunk zwar nirgends, es macht trotzdem verdammt viel Spaß ihnen zuzuhören.

Album-Stream: Pkew Pkew Pkew – „Pkew Pkew Pkew“

Heisskalt – „Vom Wissen und Wollen“

Als der kluge deutschsprachige Punk und Posthardcore zwischen 2011 und 2013 ein Revival erlebte und Bands wie Frau Potz, Marathonmann und Kmpfsprt wichtige erste Lebenszeichen sendeten, ging der Szene eine Band durch die Lappen: Heisskalt kamen mit ihrer Debüt-EP „Mit Liebe gebraut“ (2013) nicht über den Status einer Teenie-Hype-Gruppe hinaus. Ein Jahr später präsentierten sich die Stuttgarter auf ihrem ersten Album „Vom Stehen und Fallen“ mit deutlich vom Posthardcore beeinflussten Indiepunk-Songs zwar ernstzunehmend und stürmisch. Wirklich interessant macht sich das Quartett aber erst jetzt: Auf ihrem zweiten Album „Vom Wissen und Wollen“ bestimmen sphärische Postrock-Elemente und flirrende Gitarren das Klangbild. Die Grundstimmung ist energisch und nervös, in Songs wie „Euphoria“ und „Lied über nichts“ schlagen Heisskalt zudem eine wesentlich härtere Gangart ein. Dazu verdeutlichen „Absorber“, „Trauriger Macht“ und „Papierlunge“, was im musikalischen Kosmos der Band inzwischen möglich ist: Heisskalt haben dem durchdachten, teils berechenbaren Indie-Sound ihres Vorgängers den Rücken gekehrt und sich mit „Vom Wissen und Wollen“ den Weg zu spannendem, künstlerischem Posthardcore geebnet.

Album-Stream: Heisskalt – „Vom Wissen und Wollen“

Sumac – „What One Becomes“

Wenn es eine Band gibt, die ein schwarzes Loch vertonen kann, dann sind es Sumac. In fünf Songs lotet das Allstar-Trio auf seinem zweiten Album „What One Becomes“ die finsteren Grenzen des Post Metal aus. Der Opener „Image“ etwa wuchtet sich knapp drei Minuten lang durch dissonantes Chaos, während Isis-Frontmann Aaron Turners Gewüte aus der Ferne herüber hallt – Riff und Rhythmus geben dem Track anschließend eine erkennbare Struktur, an der er in den folgenden sieben Minuten reißt und zerrt. Sumac klingen insgesamt versierter und atmosphärischer als auf ihrem Debüt „The Deal“ (2015). Im elfminütigen „Clutch Of Oblivion“ setzt die Band um Turner, Schlagzeuger Nick Yacyshyn (Baptists) und Bassist Brian Cook (Russian Circles) sogar eine psychedelische Gitarre ein. Garstiger wird es nur im 17-minütigen „Blackout“, das sich mit schleppenden Riffs in einen musikalischen Albtraum steigert, der so bitterböse und finster klingt wie die Gedanken eines Massenmörders aussehen müssen.

Album-Stream: Sumac – „What One Becomes“

Rival Sons – „Hollow Bones“

Allein, dass die US-amerikanischen Rival Sons bereits gemeinsame Touren mit Rockgrößen wie Deep Purple und derzeit mit Black Sabbath vorweisen können, sollte eigentlich ein Garant dafür sein, dass die Band sich den Classic Rock zu eigen machen und ihn mit Leichtigkeit in dieses Jahrzehnt befördern kann. Das fünfte Album „Hollow Bones“ unterstreicht dies wieder makellos: Die bluesigen Gitarrenriffs kommen lässig aus der Hüfte geschossen, das Schlagzeug zwingt einen fast schon zum Tanzen, und die mitreißende Stimme von Sänger Jay Buchanan windet und überschlägt sich in den Songs, dass es eine reine Freude ist. Ein gewisses Händchen für Dramatik beweist die Band ebenfalls, wenn sie bei Songs wie „Fade Out“ demonstriert, wie theatralisch Laut-Leise-Dynamik sein kann. Leuten, die bei Classic Rock immer auf das Gestern verweisen, zeigen Rival Sons den Weg ins Heute.

Album-Stream: Rival Sons – „Hollow Bones“

Unsere aktuelle Platte der Woche „If I’m The Devilll“ von Letlive, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.