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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
Cheatahs ,
El Vy,
Sunder und
Anathema. Zur Platte der Woche küren wir "The Things We Do To Find People Who Feel Like Us " von Beach Slang.

Cheatahs – „Mythologies“

„Let us compare mythologies“ lädt Nathan Hewitt den Hörer bei „Hey Sen“ zum zweiten Album der Shoegaze-Band Cheatahs ein, und reicht ihm die Hand: „Hey Sen, be my friend“. Ganz so harmonisch ist „Mythologies“ dann doch nicht, denn neben hoffnungsvollen Songstrukturen mit epischen Reverb-Gitarren wie in „? (Murasaki)“ können die Briten auch noisig mit einem Hauch Verzweiflung und Dissonanzen auf der Sitar in „Colorado“. Bei „Freak Waves“ wird kurz in Richtung Strokes und in der Zäsur sogar zu den Sex Pistols geschielt. Trotzdem überwiegt ein fliegender, sorgloser Sound, der im letzten Drittel der Platte auch mal mit dem Synthie als Hauptinstrument spielt. Apropos Briten: Ja, das Outro des Openers „Redlakes (Sternstunden)“ ist wirklich auf Deutsch. Da hatte wohl Schlagzeuger Marc Raue, der ursprünglich aus Dresden kommt, seine Finger mit im Spiel.

Album-Stream: Cheatah – „Mythologies“

El Vy – „Return To The Moon“

Entstehungsgeschichte und Endprodukt könnten kaum konträrer sein als im Falle von El Vys Debüt-Album „Return To The Moon“. The National-Sänger Matt Berninger vertrieb sich die langen Nächte und Tage auf Tour oft mit Songwriting. Dabei entstanden Songs, die nicht zum wenig experimentierfreudigen Sound der Indierocker passten; so ein abstruses Gitarrenriff und -solo wie in „Sad Case“ kann man da eben nicht einfach mal unterbringen. Eine neue Band, Berninger nennt es lieber Projekt, musste her. Sein alter Freund und Ex-Menomena-Drummer Brent Knopf bot sich dafür an. Den „Moon“ betitelten Ordner mit Songskizzen, nach dem die Platte benannt ist, schickten sie unzählige Male hin und her bis endlich aufgenommen wurde. Zum Glück hört man von der räumlichen Distanz im Songwriting bei den Tracks gar nichts, im Gegenteil. Harmonisch weben sich Klangexperimente wie der Einsatz von Banjos in „Careless“ oder bearbeitete Orgelsounds und Steelguitar in „It’s A Game“ in El Vys Klangteppich. Meist groovig spielt sich das Duo durch ein Potpourri aus Sounds und Stilen, probiert es mit Rocknummern („Happiness, Missouri“), Balladen („No Time To Crank“), Funk-Rock („I’m The Man To Be“) und sogar Blues-Rock („Need A Friend“) und klingt dabei nie abgedroschen oder aufgesetzt.

Album-Stream: El Vy – „Return To The Moon“

Sunder – „Sunder“

Für alle Vintage- und Psychedelic-Rock-Fans war 2016 bislang ein richtig gutes Veröffentlichungsjahr. Kadavar, Graveyard und Co. sorgten für Nachschub im Plattenregal. Nun ziehen auch noch Sunder mit ihrem nach der Band benannten Album nach. Wenn man es genau nimmt, sind die vier Franzosen auch keine Newcomer, denn zuvor spielten sie in der selben Besetzung schon als The Socks ihren Heavy-Psychedelic-Rock. „Deadly Flower“ eröffnet mit Synthie-Orgeln und zeigt gleich alle Facetten der Platte: spacige Effekte, wallende Drums, ausgedehnte Riffs und eine geballte Landung 60er-Ästhetik. Bei manchen Tracks wie „Wings Of The Sun“ oder „Eye Catcher“ erinnert das Quartett an The Black Angels, was in dieser Szene jedoch nicht verwerflich ist. In „Lucid Dreams“ schlagen sie etwas düstere Töne an, die jedoch durch die immer wieder kehrende Orgel-Motive und die treibenden Drums nicht in die Okkult-Ecke rutschen.

Album-Stream: Sunder – „Sunder“

Anathema – „A Sort Of Homecoming“

Ein akustisches Livealbum von Anathema, braucht das überhaupt jemand? Ein klares Ja. Für „A Sort Of Homecoming“ sprechen nicht nur die wunderbare Kulisse der Kathedrale von Liverpool und das reduzierte Arrangement, sondern auch der spezielle Klang, in dem die epischen Tracks der Band um Vincent und Danny Cavanagh zur vollen Geltung kommen. Ein weiteres Mal erweist sich außerdem Lee Douglas als unersetzlicher Bestandteil des Sounds. Gerade im ersten Drittel des Sets, in dem die Brüder und die Sängerin nur zu dritt agieren, entsteht auch auf Platte der so gerne herbeigesehnte Livezauber, der den meisten Alben dieser Art fehlt. Von Kscope-Hausfotograf und -Regisseur Lasse Hoile bestechend in Szene gesetzt, überzeugt auch die visuelle Umsetzung dank Lightshow, Kulisse und 5.1-Mix von Bruce Soord (The Pineapple Thief).

Album-Stream: Anathema – „A Sort Of Homecoming“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „The Things We Do To Find People Who Feel Like Us „ von Beach Slang , und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.