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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
Radkey,
Wildlights,
The Sword und
Kadavar.
Zur Platte der Woche küren wir "Meliora" von Ghost.

Radkey – „Dark Black Makeup“


In die meisten Venues, die Radkey
spielen, dürfte das Geschwister-Trio nach dem Jugendschutzgesetz noch gar nicht rein. Sänger und Gitarrist Dee Radke ist mit 22 Jahren der älteste der drei Brüder. Schlagzeuger Solomon ist der Jüngste umd mit seinen 17 nicht mal dem deutschen Gesetz nach volljährig. Ihre musikalischen Wurzeln aber finden sich tief in der Vergangenheit. Ihre Riffs feuern Radkey mindestens so schnell ab wie die Misfits und den Testosteron-Rock haben sie sich bei Danko Jones abgeschaut. Aber Radkey können nicht nur punkige Powerchords und zackige Hardrock-Beats, sondern beschwören beispielsweise mit der Vorab-Single „Love Spills“ einen Blues-Vibe herauf, der ihren jungen Gesichtern eigentlich noch gar nicht stehen dürfte. Natürlich muss man nicht zweimal überlegen, wer für „Dark Black Makeup“ musikalisches Modell stand. Und natürlich erfinden Radkey den Punk der 80er auch nicht neu, lassen ihn aber so frisch klingen, dass es sich eben irgendwie doch nach 2015 anhört.

Album-Stream: Radkey – „Dark Black Makeup“

Wildlights – „Wildlights“

Dass Wildlights nur aus zwei Personen bestehen sollen, ist dank ihres massiv dichten Sounds kaum vorstellbar. Schlagzeuger Johnny Collins und Sänger und Gitarrist Jason Shi beweisen auf ihrem Debüt „Wildlights“, wie gut das funktionieren kann. Darauf mischt das Duo druckvoll-bluesigen Stoner Rock und hypnotische Riffs mit Alternative-Anleihen. Produziert wurde die Platte von Matt Hyde, der unter anderem schon mit Slayer und Fu Manchu zusammengearbeitet hat. Besonders letztere haben in der basslastigen Gitarrenproduktion ihre Duftmarke hinterlassen. Prägnant ist vor allem Collins Drumming, das die Songs energisch nach vorne treibt. Egal ob die groovende, fuzzige Heavy-Rock-Nummer „Part Of The Sea“, die sich durch Melodieseligkeit in Gesang und Gitarre auszeichnet oder der Closer „Big Frontier“, der das Wildlights-Debüt mit einem dröhnenden Gitarreniff und Shis melodischer Stimme zu einem runden Ende bringt: Wildlights definieren das Spektrum dessen, was man mit nur zwei Personen leisten kann, schon mit ihrer ersten Platte ein Stück weit neu.

Stream: Wildlights – „Wildlights“

Kadavar – „Berlin“


Mit „Berlin“ huldigen Kadavar ihrer Heimatstadt und packen eine ordentliche Schippe Atmosphäre in ihren Vintage Rock. Das steht dem Trio verdammt gut, und war vermutlich auch die einzige Möglichkeit der Plagiatsfalle im eigenen Sound zu entfliehen. „The Last Living Dinosaur“ versprüht so viel räumliche Energie, dass man genötigt ist, das Verdeck zu öffnen. Zu „See The World With Your Own Eyes“, das grandios unpeinlich dem Middle-Of-The-Road-Rock frönt, kann dann auch bestens der Fahrtwind um die Ohren pfeiffen. Die neuen Freiheiten gipfeln im verschachtelten „Into The Night“, das sich zur monströsen Hymne auswächst. Und spätestens wenn am Ende noch das Nico-Cover „Reich Der Träume“ ertönt, sollte auch dem letzten klar geworden sein: Die als rückwärts gewandt verschrieene Band rüstet sich mit ihrer dritten Platte für die Zukunft.

Album-Stream: Kadavar – „Berlin“

The Sword – „High Country“


Wer sich „High Country“ vorbestellt hat, konnte sich auch für eine Kiffer-Edition entscheiden, die nützliche Utensilien für das Joint-Drehen beinhaltete. Abwegig ist das keinesfalls. Die bluesig-schwelgerischen Heavy-Rock Songs von „The Sword“ sind nämlich vor allem eins – null anstrengend. Man muss hier nichts erarbeiten, es ist weder aufdringlich noch imposant – es fließt. Prägnante Single-Note-Riffs der beiden Gitarren verschwimmen stets zu einer harmonischen Synthese, die man einfach gewähren lässt. Country-Anleihen wie in „Mist & Shadow“, Psych-Synthies in „Agartha“ und HipHop-Beats in „Suffer No Fools“ sind willkommene Abwechslungen, die Lethargie und Langeweile umschiffen. Nach den insgesamt 15 Songs kann jedoch passieren, dass man sich mit Verzweiflung in eine andere Zeit wünscht und das Internet ablehnt. Doch wie nur, käme man dann an die Kiffer-Edition?

Album-Stream: The Sword – „High Country“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Meliora“ von Ghost, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.