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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Es ist Freitag. Das heißt, wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
And So I Watch You From Afar,
Metz,
Heads und
Paper Arms.
Zur Platte der Woche küren wir "Vultures" von God Damn.

And So I Watch You From Afar – „Heirs“


Ein kurzes A-cappella-Intro, dann bricht der Opener „Run Home“ mit Tapping-Gitarren und Four-To-The-Floor-Groove los, als gäbe es kein Morgen mehr – und gönnt sich erst nach knapp zwei Minuten eine Auszeit mit verhallten Tremolo-Soundscapes, um am Ende erneut mit Vollgas los zu galoppieren. Damit ist der Operationsradius auf And So I Watch You From Afars viertem Studioalbum „Heirs“ vordefiniert. Mit einer erstaunlich positiven Grundstimmung im Nacken, die im eigentlich von Schwermut geprägten Postrock durchaus unüblich ist, springen die Nordiren hier von einem Geschwindigkeitsrausch zum anderen, von einer Dur-Skala zur nächsten und vergessen dazwischen nie das Luftholen und vereinzelte Gesangsparts wie in „Redesigned A Million Times“. Komplexität hat selten beschwingter geklungen.

Album-Stream: And So I Watch You From Afar – „Heirs“

Metz – „Metz II“


„All der Krach und Schmutz und Staub“ – die Zeile aus Tomtes „Schönheit der Chance“ ist die erste Assoziation mit der zweiten Platte der kanadischen Noise-Punker Metz. Natürlich nur im wortwörtlichen Sinne, denn von wohlklingendem Indie sind Metz meilenweit entfernt. Fuzziger Bass und noisige Gitarren geben hier die Marschrichtung vor. Treibend punkige Drums lassen die Band immer etwas zackiger um die Ecke schießen als das meiste, was derzeit sonst so über Sub Pop veröffentlicht wird. Und wenn dann noch Alex Edkins‘ kratziger Schreigesang in Songs wie „Spit You Out“ selbiges mit dem Hörer veranstaltet, duckt man sich vor dieser Platte entweder scheu in die Ecke oder lässt sich gewollt daraus hervor prügeln.

Album-Stream: Metz – „Metz II“

Heads – „Heads“

Allein schon der monströse Bass-Sound auf dem selbstbetitelten Debütalbum von Heads ist dazu geeignet, den Hörer komplett zu überrollen: Grollend, metallisch und verzerrt groovig. Kombiniert mit der Power von Noise-Rock mit Indie-Anleihen entsteht so ein Album, das den Geist der 90er Jahre erstaunlich gut einfängt. Schon der Opener „A Mural Is Worth A Thousand Words“ lässt den Hörer mit dissonanten Gitarren und psychedelischem Feeling in die Musik eintauchen. Abwechlungsreich präsentiert sich „Chewing On Kittens“ mit seinem düsteren Noise-Klangbild, den anschwellenden Gitarrenleads und Sänger Ed Frasers elegischem Gesang. „Skrew“ hingegen wirkt beinahe wie ein Kneipenrock-Song für die frühen Morgenstunden in der Lieblings-Bar. Unterm Strich ist „Heads“ eine vielversprechende Platte, die bei Fans von 90er-Noise und Alternative Rock auf offene Ohren stoßen dürfte.

Stream: Heads – „Heads“

Paper Arms – „Great Mistakes“


„Great Mistakes“ hat mit seinem Titel aber auch so gar nichts gemein, denn wenn das neue Album der Posthardcore-Punker Paper Arms eines nicht ist, dann ein großer Fehler. Dabei hatten die Australier es alles andere als leicht seit dem 2013 veröffentlichten „The Smoke Will Clear“. Frontmann Josh Mann zog ans andere Ende Australiens, Gründungsmitglied Max Hunt verlässt die Band. Doch Paper Arms schaffen es trotz Neubesetzung und 800 Kilometern Outback zwischen sich, ihrem Sound treu zu bleiben ohne sich dabei vor neuen und alten Einflüssen zu verschließen. Ganz anders als ihre Genre-Kollegen von Title Fight oder Pianos Become The Teeth machen Paper Arms auf ihrem dritten Album eben nicht alles anders und damit alles richtig: Ein bisschen weniger Punk, ein bisschen mehr Posthardcore und für Grunge-Referenzen sorgt auf „Great Mistakes“ mit Songs wie „This Time“ nicht nur Manns kratziges Organ, sondern auch die dort entliehen Gitarren. Im Frühling und Frühsommer hat man dann im Rahmen von Paper Arms ausgedehnter Clubtour auch hierzulande die Gelegenheit, das neue Material live auf der Bühne zu erleben.

Album-Stream: Paper Arms – „Great Mistakes“


Unsere aktuelle Platte der Woche, „Vultures“ von God Damn und alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.