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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Es ist Freitag. Das heißt, wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
Blur,
Tom DeLonge,
Millencolin und
Red City Radio.
Zur Platte der Woche küren wir "Holon: Agnosie" von The Hirsch Effekt.

Blur: The Magic Whip


Die Britpop-Ikonen und konsequenten Oasis-Antagonisten haben ihren ewigen Kontrahenten jetzt in mindestens einer Hinsicht etwas voraus: Blur sind zurück und klingen auf „The Magic Whip“ endlich wieder wie eine Band. 12 Jahre sind seit dem bislang letzten Studioalbum „Think Tank“ vergangen. Dass Gitarrist Graham Coxon während den Arbeiten zum Album die Band verließ, ist „Think Tank“ wahrlich anzuhören. Wüsste man es nicht besser, würde die Platte fast als eines der unzähligen Nebenprojekte Albarns durchgehen. Das ist bei „The Magic Whip“ anders: Coxon und Stephen Street, der schon für die Produktion der 90er-Jahre-Klassiker von Blur verantwortlich war, liefern die perfekten Zutaten für vielversprechenden Britpop. Das stellt „Lonsesome Street“ gleich zu Beginn der Platte unter Beweis. Songs wie „Go Out“ und „Ice Cream Man“ zeigen, dass Albarn und Coxon sich nicht mehr wegen künstlerischer Differenzen streiten müssen, sondern sich einig geworden sind und einen Kompromiss zwischen schrammeligen Gitarren und Computersounds gefunden haben. Obwohl sich Blur auf „The Magic Whip“ nicht vor neuen Einflüssen scheuen oder verschließen, werden auch Fans der ersten Stunde mit dieser Platte ihre Freude haben.

Album-Stream: Blur – „The Magic Whip“

Tom DeLonge – „To The Stars…Demos, Odds And Ends“

Dass es bei Tom DeLonge auch ohne Blink-182 geht beweist die Platte „To The Stars… Demos, Odds, And Ends“. Mit dem Album präsentiert der ehemalige Gitarrist der Punkrock-Band ein sehr heterogenes Album mit jeder Menge Einflüssen von Bands, in denen er mitgewirkt hat. Die dreckige, schnelle Punkrock-Nummer „Circle-Jerk-Pit“ ähnelt dem Box Car Racer-Song „My First Punk Song“, der auch aus der Feder von DeLonge stammt. Dagegen erinnert die melancholische Akustikgitarrennummer „The Invisible Parade“ sowie das instrumentale, Synthie-lastige „Landscapes“ an Angels & Airwaves-Tracks. Die Songs, die die Platte jedoch am meisten tragen, sind die vermeintlichen Blink-182-Songs. Der Album-Closer „Golden Showers In The Golden State“ und „An Endless Summer“ klingen, als hätte man sie noch auf Blinks „Neighborhoods“ finden können. Die Platte vereint die verschiedenen musikalischen Facetten DeLonges, die man jedoch aus seinen verschiedenen Bandprojekten schon kennt und reiht Punk- und Synthie-Rock-Songs aneinander, die einzeln sehr gut funktionieren, als Ganzes jedoch weniger zusammenpassen. Alle acht Stücke des digital erschienenen Albums kann man sich auf dem offiziellen Vevo-Channel von Tom DeLonge anhören, in dessen Webshop gibt es die Platte auch physisch zu kaufen.

Video: Tom DeLonge – „Circle-Jerk-Pit“

Millencolin – „True Brew“


Millencolin sind nach sieben Jahren mit einem neuen Studioalbum zurück und klingen auf „True Brew“, als wären sie nie weg gewesen. Das sind immernoch die vier Schweden, die diese schmissig schnellen, im Schnitt keine drei Minuten dauernden Skate-Punksongs schreiben, als hätten sie ihr ganzes Leben im sonnigen Kalifornien verbracht. Sänger Nikola Sarcevic gießt dazu ein ganzes Fass von eingägigen Gesangsmelodien über das Album, damit die Songs auch sicher schon beim ersten Durchlauf hängen bleiben. Der Anspruch hier und da bislang unberühte Schemata in Song und Sound zu integrieren, geht der Band aber nicht ab, wie es der an Nu-Metal angelehnte Stakkato-Gesangspart in „Autopilot Mode“ überzeugend unter Beweis stellt. Dass die Gute-Laune-Songs ab und an über die Ernsthaftigkeit der Texte hinwegtäuschen können, wenn sich die Band beispielsweise in „Sense & Sensibility“ klar gegen Rassismus positioniert, ist dann allerdings wieder typisch Millencolin. Warum sich ihre Version des Melodycore dennoch so viel weniger abnutzt als die der meisten Kollegen, wird wohl für immer das Geheimnis der Schweden bleiben.

Stream: Millencolin – „True Brew“

Red City Radio – „Red City Radio“


Die Punkrocker Red City Radio aus Oklahoma hätten sich hierzulande keinen besseren Termin für die Veröffentlichung ihres dritten Studioalbums aussuchen können. Mit der selbstbetitelten Platte lässt sich dem sich ankündigenden Sommer mit großer Vorfreude entgegensehnen. Melodiös, direkt und zugänglich fügen sich die Songs unter wolkenlosen Himmel, sind aber jederzeit roh und schroff genug, um nie Gefahr zu laufen, sich in das Radio des Charts hörenden Cabriofahrers zu verirren. Die mit zehn hemdsärmeligen Hits gespickte Platte erfindet zwar das Rad nicht neu, überzeugt aber mit Haltung. Red City Radio machen damit für eine weitere Runde vergessen, dass sich Hot-Water-Music-Sänger Chuck Ragan nach wie vor bevorzugt um seine Solokarriere als um seine Hauptband kümmert.

Stream: Red City Radio – „Red City Radio“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Holon: Agnosie“ von The Hirsch Effekt und alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.