Idyllischer und lebensbejahender hätte Steven Wilson Sound, Bilder und Titel von „Perfect Life“ wirklich kaum hinbekommen können: In sonnenwarm eingefärbten Bildern lassen sich zwei glückselige Frauen in ästhetischen Zeitlupen-Bildern durch die Natur treiben und umschmeicheln einander. Die Szenerie in einer fruchtbaren nordamerikanischen Wald- und Steppenlandschaft wirkt beinahe wie eine Traumsequenz vom entrückten Leben in der unberührten Natur.
Dazu fließt der Song nach einem langen gesprochenen Intro von Mezzosopranistin Katherine Jenkins mit weitschweifigen Keyboards und TripHop-Beats irgendwo zwischen Postrock, Ambient, Pop und Prog hypnotisch dahin; Wilson bringt hier seine jahrzehntelange musikalische Erfahrung ein, um ein müheloses, federleichtes Song-Kleinod zu schaffen, dass trotz aller Leichtigkeit musikalisch interessant bleibt.
Die Geschichte dazu scheint die Geschichte einer Freundschaft oder Liebe zu sein, die sich während der Erzählung auf ihrem perfekten Höhepunkt befindet – nicht umsonst singt Wilson im Refrain des mit knapp unter fünf Minuten für seine Verhältnisse eher kompakten Songs die überraschend unkitschige Zeile „We have got the perfect life“.
Dass die Idylle des ersten Vorboten auf sein neues Album „Hand. Cannot. Erase.“ trügen könnte, deutete Wilson schon in der aktuellen VISIONS-Ausgabe 263 an: Demnach ist das Album inspiriert von der wahren Geschichte des rätselhaften Todes einer jungen Londonerin – das Glück in „Perfect Life“ könnte also ein fadenscheiniges sein.
Was genau es mit „Hand. Cannot. Erase.“ auf sich hat, könnt ihr spätestens beim Erscheinen der Platte am 27. Februar erforschen – und auch in unserer kommenden großen Geschichte in VISIONS 264 (ab dem 25. Februar am Kiosk) nachlesen.
Im März und April reist Wilson mit seinem neuen Album auch durch Deutschland; wir präsentieren euch die Termine, für die ihr Karten bei Eventim bekommt.
Video: Steven Wilson – „Perfect Life“
VISIONS empfiehlt:
Steven Wilson
20.03. Köln – E-Werk | ausverkauft
22.03. Stuttgart – Theaterhaus
28.03. Neu-Isenburg – Hugenottenhalle
02.04. München – Alte Kongresshalle
09.04. Berlin – Columbiahalle
10.04. Hamburg – CCH
