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    Beck
    Sea Change

    VÖ: 23.09.2002 | Label: Geffen/Motor/Universal
    Text: Alexandra Brandt
    Platte des Monats
    Beck - Sea Change

    Die neue Beck ist eine Sammlung von Liedern über Trennungen. Deren Bewältigung lässt den Menschen bekanntlich reifen und altern – hier nachzuhören.

    Sie sind dramatisch, kompliziert, traurig, schmerzvoll, manchmal aber auch erstaunlich simpel: Trennungen haben viele Gesichter. Und obwohl das durchweg sehr langsame Tempo dieser Platte zuerst den Eindruck von Gleichförmigkeit hinterlässt – auf „Sea Change“ bringt Beck all diese Facetten zum Ausdruck. Vieles ist im countryfizierten Singer/Songwriter-Stil, wie man ihn von „One Foot In The Grave“ oder „Mutations“ kennt, gehalten. Unverhohlen inspiriert von Altvätern wie Woody Guthrie oder Neil Young sind „Lost Cause“ oder „Already Dead“, und ein Lied wie „The Golden Age“ könnte auch Überzeugungsgreis Will Oldham aufs Notenblatt gebracht haben. So konsequent wie der lässt Beck den Jammerlappen allerdings nicht aus der Hosentasche hängen. „Paper Tiger“ etwa klingt fast lässig und trumpft mit einem umwerfenden orchestralen Streicher-Einsatz auf, auch „Lonesome Tears“ wird durch die Strings dramaturgisch sehr nach vorne gebracht. Arrangiert hat jene übrigens komplett Becks Vater David Campbell, der dafür durchaus mehr Anerkennung verdient, als es eine kleine Randnotiz ausdrücken könnte. Respekt gebührt darüber hinaus aber auch Produzent Nigel Godrich (u.a. Radiohead), dessen charakteristische, mit diversen Effekten und Instrumenten angereicherte Soundteppiche hier zwar sehr subtil gelegt sind, Songs wie „All In Your Mind“ oder das sich zum Ende hin völlig demontierende „Sunday Sun“ aber erst zu dem machen, was sie letztendlich sind. Am eindrucksvollsten jedoch gibt wohl „Round The Bend“ einen Eindruck davon, was ein Individualisten-Trio wie Hansen, Campbell und Godrich zustande bringen kann: Ein höchst atmosphärisch komponiertes Stück mit famos schwebender Klangkulisse, das meilenweit entfernt von allem ist, was Beck bisher auf Platten gepresst hat – eigentümlich und großartig. Und um noch mal auf die Sache mit den Trennungen zurückzukommen: So schwer sie auch sind, so sehr sie einem das Herz zerreißen können – meistens geht es einem danach ja irgendwie besser. Vielleicht klingen viele der hier enthaltenen Songs deshalb auch gar nicht so desperat und zu Tode betrübt, wie man jetzt vielleicht vermuten könnte, sondern vielmehr besinnlich-nachdenklich bis verhalten hoffnungsschimmrig. Zum pathetischen Trauerkloß ist Beck also ganz sicher nicht mutiert, dass er hier streckenweise ganz schön grauhaarig klingt, ist nicht von der Hand zu weisen. Wer damit kein Problem hat und die Schönheit des klassischen Folk(-Songs) zu schätzen weiß, sollte „Sea Change“ besitzen. Wer sich gerade getrennt hat, sowieso. Nur die Partyhüpfer müssen weiterhin auf die Hits von „Odelay“ oder „Midnite Vultures“ zurückgreifen.

    aber ganz schön grauhaarig klingt, ist nicht von der Hand zu weisen. Wer damit kein Problem hat, und die Schönheit des klassischen (Folk)Songs zu schätzen weiß, sollte „Sea Change“ besitzen. Wer sich gerade getrennt hat, sowieso. Nur die Partyhüpfer müssen weiterhin auf die Hits von „Odelay“ oder „Midnite Vultures“ zurückgreifen.

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