Jeder kann Beck hören. Gut, wenn man ihn nur deshalb nicht mag, weil er eben Beck ist, geht es nicht ganz so glatt. Sieht man also davon ab, dass er nicht aus seiner Haut kann, findet man immer, ausnahmslos einen ansprechenden Aspekt in seiner Musik. Falls es je einen Sampler voller schätzenswerter Lieder gäbe, könnte Beck ihn in einem einzigen Lied zusammenfassen. “The Information” ist so herrlich durcheinander und lehrreich, dass man über dem Hören alles andere vergisst. Beck beginnt das Album mit seinem in die Jahre gekommenen Rap-Flow auf der gewohnt scheppernden Schlagzeug-Begleitung, zieht gleich danach mit Funk auf der Basslinie los, um den Britpop zu streifen, und täuscht später eine neue Rock-Hymne vor, die er mit wabernden Beats erstickt. Pure Frickelarbeit, die sonst nur überdrehten Produzenten elektronischer Musik in den Sinn kommt. Beck ist und bleibt ein Arbeitstier. Zu jedem Song auf “The Information” wird er im Internet (und auf der Bonus-DVD der limitierten Version) Videos veröffentlichen. Und die Musik-TV-Schauer gucken in die Röhre. So gefällt er sich eben immer noch am liebsten: als kleiner Hippie halt. Soll er doch.
weitere Platten
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