Bedrohlichkeit gehört bei der Doom-Band Daevar zum guten Ton dazu – zumindest, was den Sound angeht. Auf „Amber Eyes“ werfen die Kölner:innen einem diese Bedrohlichkeit wie einen Brocken aus weitläufigen Gitarrenparts und Pardis Latifis melodischem Gesang vor die Füße, um im nächsten Moment ihre Soundlandschaften aus besagter Gesteinsmasse zu formen und das Fundament für ihr gleichnamiges Album zu legen.
Während vier Minuten driften Daevar dabei mit ruhigem Tempo in einen Strudel aus Unbehaglichkeit und Mystizismus ab, der mit Grunge unterfüttert wird und sich ebenfalls im dazugehörigen Video niederschlägt: Eine, wenn auch verschwommene, Huldigung an Seattle und die aufkeimende Grunge-Szene der 90er. Die stoische Gelassenheit, mit der sie ihren Rhythmus vorantreiben, mündet zwar nicht in der Melancholie von etwa „Leila“ – dafür in atmosphärischen Momenten, die zwischen all der Brachialität ihres Stoner-Doom-Sounds Platz für Atempausen lassen.
Mit „Lilith’s Lullaby“ hatte die Kölner Band bereits einen ersten Ausblick auf ihr kommendes Album „Amber Eyes“ gegeben. Der Nachfolger von „Delirious Rites“ erscheint am 22. März über The Lasting Dose und kann bereits jetzt vorbestellt werden.
Daever – „Amber Eyes“
01. „Lilith’s Lullaby“
02. „Pay To Pray“
03. „Caliban And The Witch“
04. „Amber Eyes“
05. „Lizards“
06. „Grey In Grey“