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    Winson
    So sah die Zukunft aus

    VÖ: 31.05.2004 | Label: V2/Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    4 / 12

    Winson kann weder singen noch Gitarre spielen. Songs hat er auch nur drei gute. Aber hey, er ist immerhin aus Berlin!

    Hier ist der Beweis: Solange es noch Plattenfirmen gibt, die Leute wie Winson unter Vertrag nehmen, kann es der Musikindustrie gar nicht so schlecht gehen. Dabei ist es ja nicht mal so, dass man etwas dagegen haben könnte, wenn der Typ sich eine sattsam überdrehte bis reichlich kaputte Quasi-Hymne wie „Wovon lebt eigentlich Peter?“ zurechtschlawinert. Oder gleich am Anfang in „Auf die schnelle Tour“ zum gnadenlosen Ein-Ton-Keyboard den fünften Chipmunk gibt. Das Problem an „So sah die Zukunft aus“ ist eher, dass es am besten nach den ersten drei Songs zu Ende gewesen wäre. Je länger dieses kunterbunte Sammelbecken für homemade LoFi-Trash nämlich blubbert, umso aufdringlicher zerrt es an den Nerven. Da gibt es zermürbenden Gitarren-Quatsch wie das planlose Gequietsche aus „In die Augen“. Ein englischsprachiges Nonsense-Doppel, dem undefinierbarer Soundmüll vor die Füße geschmissen wird. Und im letzten Albumdrittel, das die Songs meist schon zerschießt, bevor sie richtig anfangen können, warten dann sogar ein paar der größten deutschen Gemeinheiten, die sich nicht Der Junge Mit Der Gitarre ausgedacht hat. Wovon auch immer Winson in Zukunft leben wird – es soll bitte nicht euer Geld sein.

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