0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Winson
    Frag die richtigen Leute

    VÖ: 31.03.2006 | Label: V2/Rough Trade
    Text: Wolfgang Kienast
    5 / 12

    Ein ganzes Album gegen ein Image. Der Straßenköter-Elektropunker aus Berlin soll Vergangenheit sein, Seriosität regiert.

    Höhepunkt dieses Bestrebens dürfte Winsons gelungener Coup sein, J Mascis (Dinosaur Jr.) zu gewinnen, eine amtliche Gitarrenschneise durch „Roboterliebe” zu fräsen. Denn natürlich weiß er, dass ein Hit wie „Wovon lebt eigentlich Peter?” auf dem Debüt nicht nur Segen, sondern auch Fluch sein kann. Deswegen lässt er im Intro zu „45mal/Minute” Olli Schulz als schleimig fiesen Musikmanager konstatieren, das Album sei freilich gelungen, er höre nur keine Single. Dabei liegt der kritische Punkt bei „Frag die richtigen Leute” eher darin, dass es sich um eine zwar abwechslungsreiche, aber leider ebenso durchschnittliche Produktion handelt. Funky bei „Discomädchen”, punkrockig bei „Keine Polizei”, mit leichtem Reggaetouch bei „Wüste”, sentimental bei „Anders”, Winson stellt eine enorme Vielseitigkeit unter Beweis. Die trashigen Elektrobeats werden in den Hintergrund gedrängt, das Berlinern eingestellt, er zeigt seine Ernsthaftigkeit. Doch es gelingt ihm zu selten, das Besondere zu schaffen. Das ist nicht das Problem einer fehlenden Single, „45mal/Minute” könnte da durchaus funktionieren, es ist eher die Frage, warum das Album so viel Mittelmaß birgt.

    weitere Platten

    So sah die Zukunft aus

    VÖ: 31.05.2004