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    WE
    Tension & Release

    VÖ: 25.01.2008 | Label: Rodeostar/SPV

    4-Ohren-Test

    Die überdrehten Oslo-Rocker machen Fans von Kyuss, Clutch, Hawkwind und Motörhead ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Sie legen nämlich nach knapp 15 Jahren Bandgeschichte ihr bis dato bestes Album vor. Die spontane Begeisterung anlässlich ihres von Chris Goss produzierten Albums „Smugglers“ von 2006 hielt nämlich nicht bis zum heutigen Tage vor. Und die hohen Erwartungen an ihre Bühnendarbietungen vermochten WE zumindest bei den letzten Festivals nicht ganz zu erfüllen. Die so gedrosselten Erwartungen übertrifft „Tension & Release“ nun mit versiert arrangierten Songs in bombastischem Soundgewand, zudem setzt der neue Tastenmann Tariq Rui Rahman schöne psychedelische Farbtupfer auf die dicht gemauerten Riffwände. Zwischen relaxter Gedankenfernreise und knackigen Krachern mit Punkrock-Appeal gelingt den heavy Spacerockern nahezu alles. Das Highlight unter den Leuchtkörpern heißt „Free Behind Bars“, das auf die Kraft von abgeschrägten Riffs und Beats mit einem perlend fließenden Refrain vertraut, der dem knorrigen Konstrukt gleitende Konturen verleiht. Die Single „That’s Why (You’re So Fine)“ glänzt mit solidem Stoner-Riff-Handwerk und einem unwiderstehlichen Refrain, und auch Song-Felsen wie „Appreciation“ und „Post Millennium Tension Blues“ überzeugen rhythmisch wie melodisch.

    Dirk Siepe 9

    Damals in den 90ern. Da wurde Stoner groß geschrieben. Auch We wollten damals ihr Stück vom Kuchen abhaben. Schließlich mischte der ganze Norden mit, da darf man als Osloer nicht außen vor bleiben. Blieben We auch nicht – wenn auch zu Recht kaum jemand Notiz davon nahm. Nachdem die Band niemand mehr auf dem Schirm hatte, musste sie sich 2006 unbedingt mit „Smugglers“ in die Gegenwart teleportieren. Wäre zwar nicht nötig gewesen, aber immerhin konnten sie mit Chris Goss als Produzenten auftrumpfen. Der hat sich auf „Tension & Release“ klammheimlich aus der Manege geschlichen und anscheinend all das mitgenommen, was eine gute Rockplatte so braucht. Wie ließe es sich sonst erklären, dass das neue Machwerk von stocksteifen Roboterbeats dominiert wird und völlig unpassend artifiziell produziert ist. Die Songs versinken im Hall, klingen nicht selten so wie der softe Gothpop von HIM, vermengt mit ein paar B-Seiten von Ministry oder The Cult, etwas Hippie-Trallafitti und einer Handvoll Riffs aus der Stoner-Grabbelkiste. Völlig unsexy, das. Aber um sich dessen bewusst zu werden, reicht ja auch ein Blick aufs Bandfoto. Wenn sonst schon nicht viel stimmt, dann wenigstens das tuntige Outfit des Sängers. We – aber ohne mich!

    Jan Schwarzkamp 3

    weitere Platten

    Smugglers

    VÖ: 21.04.2006

    Dinosauric Futurobic

    VÖ: 03.03.2003

    Livin’ The Lore

    VÖ: 01.01.1900