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    We Insist!
    Oh! Things Are So Corruptible

    VÖ: 01.02.2008 | Label: Exile On Mainstream/Soulfood

    4-Ohren-Test

    Vielleicht war dieses dritte We-Insist!-Album auf den ersten und zweiten Eindruck einfach zu spröde, um die Herzen unserer Soundcheckerschaft zu nehmen, wie sie es in einem gerechten Paralleluniversum im Sturm getan hätte. Andererseits – mit einer Band wie Queens Of The Stone Age tut man sich innerhalb dieser Wände doch auch nicht so schwer: polternde Drums, viel Dreck und Staub auf den Gitarren, trotzdem catchy. Irgendwie. Vielen war wohl vieles zu viel auf „Oh! Things Are So Corruptible“. Gitarrebassschlagzeug und dann: zwei Saxofone on top. Die volle Wucht von We Insist! hingegen – das sagen wiederum die, denen viel noch nicht genug ist – erwischt dich erst live. Ein schöner Wahnsinn sollen die Live-Darbietungen der sechs aus Paris sein, gut platzierte Schläge auf die Fresse im Minutentakt. Und We Insist! wissen um ihre Wirkung auf das Publikum: Wenn ihre Songs schließlich in unverrückbarer Form aufs Album finden, haben sie bereits zig Live-Testläufe hinter sich – zündet ein Stück nicht gleich bei seiner Uraufführung, wird es so oft und lange umgemodelt, bis es dort ist, wo We Insist! es haben wollen. Dieses Album nun ist das Ergebnis, ein an der Publikumsgunst ausgerichtetes Dutzend Songs zwischen Prog-, Post- und Garagenrock. We Insist! – und daran scheiden sich wohl die Geister – mögen auf Platte nicht halb so wuchtig sein wie im Konzert. Wuchtig sind sie allemal.

    Dennis Plauk 8



    Der Verdacht: Hier will man unbedingt unkonventionell sein. Bei der ungewöhnlichen Besetzung fängt es schon an: ein singender Drummer, zwei Gitarren, Bass und zwei Saxofone, die dudeln, was das Zeug hält. Mit ihrem dritten Album in sieben Jahren ist die Pariser Band in der hypnotischen Klangliga angekommen, die von The Mars Volta angeführt wird. Von der Meisterschaft ist man allerdings so weit entfernt wie der FC St. Pauli von der Champions League. Die Gitarren riffen und gniedeln sich durch verquere Takte, zu denen sich die beiden Saxofone die Noten hin und her werfen. Ein Song ist hier nicht bloß ein Song, sondern ein Schichtwerk, das sich gemächlich aufbauen und zu jeder Zeit in verschiedene Richtungen öffnen kann. Math Rock trifft Jazz-Improvisation. Den Takt auf „Oh! Things Are So Corruptible“ gibt Etienne Gaillochet vor, der zugleich auch den Vorsitz des häufig verzerrten und anklagenden Gesangs führt. Alle Songs wurden bereits vor etwa zwei Jahren geschrieben und seitdem auf zahlreichen Konzerten zum Besten gegeben. Kein Song landet auf einem Album, wenn er live nicht überzeugen konnte. Eine Vorgehensweise, über die sich streiten lässt. Denn auf Platte ist von der Live-Energie, die immer wieder beschworen wird, kaum etwas zu hören. Vielleicht hätte es besser ein Live-Album sein sollen.

    Matthias Möde 5

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