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    Waterdown
    Never Kill The Boy On The First Date

    VÖ: 28.05.2001 | Label: Victory/Connected

    Über mangelnde Aufmerksamkeit können sich Deutschlands heiße Anwärter auf den Post-Core-Thron nicht beschweren. Und das mit Recht.

    Ich habe einen Ohrwurm. Schon seit Tagen kriege ich den Refrain von „Round Two“ nicht aus dem Kopf. Aber immer wenn ich versuche, die Zeile „don’t you know, I got it right here“ nachzuträllern, versagen meine Stimmbänder kläglich und mir liebe Zeitgenossen wenden sich angewidert ab. Es ist schon ein Kreuz, wenn man Freunden von der Klasse einer guten Band berichten will. Aber es ist auch symptomatisch für Waterdowns Debüt-Album: Songs und Hooklines, die man nicht einfach in der Ablage verschwinden lässt, sondern die bleiben, simpel klingen, aber trotzdem Resultat eines beachtlichen Könnens sind. Nicht, dass ich die Leistung solcher Vorbilder wie Grade oder Farside schmälern will, aber da wo andere Bands des Post-Core, ich benutze hier mal ganz absichtlich nicht die Vokabel Emo, mitunter ein wenig beliebig klingen, setzen Waterdown der ‘go-for-it’-Attitüde ihrer offensichtlichen Hardcore-Wurzeln ein ungewöhnlich hohes Maß an musikalischem Anspruch entgegen. Der Wechsel zwischen Aggro-Shouting und melodiösem Gesang verleiht der Platte unglaublichen Druck. Die Songs sind ausgefeilt bis in den letzten Winkel und nichts wird dem Zufall überlassen. Dass Emotionalität dabei nicht verloren geht, ist ein weiterer Beweis für die Klasse von Waterdown. Solche Herangehensweisen kennt man sonst eigentlich nur von Noise-Bands oder den Göttern des intelligenten Hardcore, Snapcase, mit denen Waterdown wesentlich mehr gemeinsam haben als nur den gleichen Cover-Artwork-Gestalter. Natürlich ergänzen ebenso anspruchsvolle Lyrics, die sich stellenweise auf das absolut Wesentliche einer Aussage beschränken („Corporate Identity“ und „Round Two“) den musikalischen Entwurf. Und wenn es dann als Sahnehäubchen noch den Slime-Klassiker „Etikette tötet“ obendrauf gibt, haben sie mich vollständig eingefangen.

    weitere Platten

    Into The Flames

    VÖ: 30.03.2012

    All Riot

    VÖ: 27.01.2006

    The Files You Have On Me

    VÖ: 24.03.2003

    Demo

    VÖ: 31.07.2000