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    Waterdown
    All Riot

    VÖ: 27.01.2006 | Label: Victory/Soulfood
    Text:
    9 / 12

    Ein Comeback? Naja nicht so richtig, aber irgendwie schon. Dieser neue Sänger kann was, und die unpolierte Wut steht ihnen auch gut. Angenehm unprätentiös, das.

    Seltsam, aber aus irgendeinem nebulösen Grund scheinen Waterdown ein Imageproblem zu haben. Das mag vielleicht noch niemand explizit ausformuliert haben, aber es ist so. Im Ausland – vor allem England – als dickes Ding gehandelt, fallen im großen Referenzwettstreit oft andere Namen. Caliban hier, Heaven Shall Burn dort. Und Waterdown? Die fallen unter den Tisch. Warum eigentlich? Nun, wahrscheinlich deshalb, weil Waterdown keine x-beliebige Schablonen-Metalcoreband sind. Dazu sind die Jungs erstens zu lange dabei, zweitens zu versiert und drittens zu offenherzige Musikfans. Plattgewalzte Pfade sind nicht der Osnabrücker Ding, das beweist auch das dritte Album. Immer noch auf Victory, immer noch fett produziert, aber endlich mit einer Wut versehen, die vorher so nicht da war. Schön sind die schmutzigen Soundnuancen und die Tatsache, dass der neue Sänger Zacken sowohl singen als auch schreien kann. Keifzwerg Ingo hat ebenfalls dazugelernt und darf die eine oder andere Melodie tragen. Doch vom üblichen Geschrei/Hymnen-Refrain/Moshpart-Schema ist hier nicht viel zu spüren. Die elf neuen Songs sind das gewisse Quäntchen origineller arrangiert als bei vielen Kollegen. Das kann ein dumpfer, fast mechanischer Schlagzeugbeat sein („Moshpit Ettiquette“) oder auch ein Maiden-artiges Stadionrocker-Intro wie zur neuen Single „My Hopelessness And Me“. Dass Waterdown nicht zu leugnende Moshqualitäten haben, die viele anscheinend nur den oben erwähnten Referenzkönigen zuschreiben, beweisen sie in den meisten Songs. Was die Single, das wütende „Disassembled“ oder das ultrafiese „Parasites“ an Pit-Faktor auffahren, wird dieses Jahr noch für ordentliche Nackenschmerzen sorgen. Wer jetzt glaubt, dass Waterdown vor lauter Härte und trotz der einen oder anderen alibibewussten, berechenbaren Gesangpassage den Sinn für Melodien verlernt haben, der wird spätestens im knackig-schönen „Til The Very End“ eines Besseren belehrt. Diese Platte, diese Band hat eine (neue) Chance verdient.

    weitere Platten

    Into The Flames

    VÖ: 30.03.2012

    The Files You Have On Me

    VÖ: 24.03.2003

    Demo

    VÖ: 31.07.2000