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    Voltaire
    Heute ist jeder Tag

    VÖ: 17.03.2006 | Label: Vertigo/Universal
    Text: Wolfgang Kienast
    7 / 12

    Eine Platte für Menschen, die ihr Gegenüber unsensibel und herzlos schimpfen, sollte es gewagt haben, ausgebreitete Befindlichkeit Peinlichkeit zu nennen.

    Roland Meyer de Voltaire entstammt einer angesehenen Bonner Familie, deren Sprösslinge sich vornehmlich in der heimatlichen Metal-Szene tummeln. Von harter Rock-Attitüde jedoch ist „Heute ist nicht jeder Tag“ meilenweit entfernt. Das Quintett des jungen Voltaire widmet sich vor allem dem melancholischen Pop. Und entsprechend fängt das Album beinahe zu schön an. „Zu Schön“, der Opener, startet leicht jazzig, zurückhaltend, jedoch nicht beliebig und dem würde man gern weiter lauschen, doch plötzlich setzt Gesang ein. „Die Sprechblase ist geplatzt“ lauten die ersten Worte des Albums und sie platzen unbarmherzig rein in die eben noch entspannte Atmosphäre. Roland Meyer de Voltaire singt mit gewöhnungsbedürftiger Kopfstimme, dehnt manche Silbe bis weit über die Schmerzgrenze und überschreitet diese auch textlich gern. Vieles auf „Heute ist jeder Tag“ wirkt in dieser Hinsicht tatsächlich überambitioniert. Doch gibt es Positives zu berichten. Die fünf können spielen, haben das übliche Bandgefüge um ein Klavier erweitert, was für ein vielfältiges Klangspektrum sorgt, und vor allem verstehen sie es, die Songs spannungsvoll zu arrangieren. Richtig gut ist Voltaire dann, wenn wie bei „Tür“ die Stimmung nicht von Zweifel und Ungewissheit, sondern einer handfesten Wut geprägt ist.

    weitere Platten

    Flut (EP)

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