V.A.
Burn On The Bayou - A Heavy Underground Tribute To Creedence Clearwater Revival
“One of the world’s leading purveyors of Heavy Psych, Stoner, Doom and Heavy Rock”, lautet die Standortbestimmung von Ripple Music, 2010 in Kalifornien von Todd Severin und John Rancik als Labelfortsatz der Website The Ripple Effect gegründet. Fast 15 Jahre hat das Label nun auf der Uhr, ein guter Zeitpunkt also, um die Bands des Labels unterm Dach eines Samplers zusammenziehen.
Nun haben monothematische Cover-Compilations bisweilen Geschichte geschrieben, man denke an die “Another Damned Seattle Compilation” aus dem Hause Dashboard Hula Girls oder das Neil Young-Tribute “The Bridge”. Was das angeht, wären bei einem Label wie Ripple einige Großkopferte als Ausgangsmaterial naheliegend gewesen, Severin hat das Pferd jedoch andersherum aufgezogen. “Ich wollte nicht Black Sabbath oder Thin Lizzy machen. Die Ehrfurcht bei den Bands wäre so groß gewesen, sie hätten versucht, ihre bestmögliche Version des Originals einzureichen. Ich war auf der Suche nach einem Act mit fantastischen Songs, die die Bands jedoch zu ihren eigenen machen können.”
Am effektivsten ist ein Lackmus-Test in dieser Richtung natürlich bei den größten Hits, was liegt also näher als Bone Church und ihrer Version von “Fortunate Son” zuerst das Ohr zu leihen. Das klingt wie eine Wundertüte: Knapp zwei Minuten lang meint man, ein angefettetes CCR-Update zu hören, fast eins zu eins nachgespielt, dann aber öffnet sich die Kiste mit der Aufschrift “Sludge” und aus dem 4/4-Stampfer wird ein tonnenschwerer Funk-Jam.
Noch extremer gehen High Priestess zu Werke, die “Bad Moon Rising” fast sieben Minuten lang ins Doom-Nirvana taumeln lassen, als hätte man eine Teufelsaustreibung in den nächtlichen Sümpfen Louisianas vertont. Great Electric Quest machen aus “Down On The Corner” einen biestigen Zwitter, als hätte man Gaye Bykers On Acid und die Butthole Surfers beim Schnapsbrennen in einer alten Scheune erwischt. Curse The Son nagen mit “Effigy” am Liebesknochen, The Hazytones gehen es mit “Nighttime Is The Right Time” traditionell, fast altmodisch an, inklusive bluesiger Lagerfeuer-Mundharmonika.
In ähnlichen Gewässern fischen Stubb mit “Green River”, während Red Mesas “Hey Tonight” an die seligen God Bullies erinnert. Wer “Fortunate Son” doch noch werkgetreuer hören möchte, für den haben Ozone Mama den passenden Bonustrack in petto. Was hatte Severin doch so treffend auf die Frage geantwortet, ob die Idee mit der Compilation aufging: “Oh Boy, und wie sie das tat!”. Recht hat er.
Das steckt drin: Blue Cheer, Monster Magnet, Trouble
weitere Platten
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