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    Upper Wilds
    Mars

    VÖ: 19.10.2018 | Label: Thrill Jockey/Indigo
    Text:
    8 / 12
    Upper Wilds - Mars

    Da steht er, der verdammte Monolith und versperrt den Weg. Und diesem Noiserock-Trio aus Brooklyn fällt nix Besseres ein, als den Brocken mit zartem Pinsel anzumalen.

    Geil. Das Konzept mit den unendlichen Weiten, Science Fiction, roter Planet, Mars und so weiter – geschenkt. Da lässt sich schließlich wahnsinnig viel Stuss erzählen, der weit besser bei Netflix oder der NASA aufgehoben ist. Da ist der dröhnende Noiserock dieser New Yorker eine vergleichsweise beständigere Währung. Auf ihrer zweiten Platte ergeben Dan Friel (Parts & Labor), Zach Lehnhoff (Ex-Models) und Jeff Ottenbacher wesentlich mehr Sinn, wenn sie sich mit Herz und Hose, den Arsch voraus, in eine Wand aus vielschichtigem Lärm, Störgeräuschen und Verzerrung werfen und dann unvermittelt die feingeistigen Melodien auspacken. Da trifft Pleep, Kling, Klong, Öddelöddel und Trööt auf dumpfen Dröhnrock, die subtile Brutalität von My Bloody Valentine, etwas zarte Melancholie und eben einen Cupcake mit daumendick Zuckerguss obendrauf. Freilich nervt ab und an das exaltierte Kunstschulzeug wie das alberne Getröte in „Dead Mall“ oder „Caveman“ – allerdings nur exakt so lange, bis klar ist: Das muss so sein, geht gar nicht anders. Fast überschwänglich wird es dagegen, wenn sich in „Wine Flies“ eine Wall-of-Sound plötzlich zum schlicht gestrickten Pop-Punk wendet – man möchte fast den Regenschirm aufspannen, um Schutz vor umherfliegenden Herzchen und so Zeug zu suchen. Im sinistren „Skylab“ und dem pumpenden Titelstück drehen Upper Wilds sich dann auch noch gen Prog, arty, aber nur dezent farty. Wie die Jungs von der Kunsthochschule, die auch über einen guten Pimmelwitz lachen können.

    weitere Platten

    Jupiter

    VÖ: 21.07.2023

    Venus

    VÖ: 23.07.2021

    Guitar Module 2017

    VÖ: 06.10.2017