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    Tune-Yards
    Better Dreaming

    VÖ: 16.05.2025 | Label: 4AD/Beggars/Indigo
    Text:
    9 / 12
    Tune-Yards - Better Dreaming

    Inhaltlich ist Better Dreaming ein Artpop-Manifest für einen Gospelchor, äußerlich ein Album, um unbeobachtet und ungelenk durch die eigene Wohnung zu tanzen.

    Das abschließende “Sanctuary” unterstreicht eindrücklich diese wundervolle Ambivalenz aus existenziellem Protest und Träumerei, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht: “This is where you sing your own gospel / This is where you sing yourself into existence“.

    Das experimentelle Duo aus Oakland erzeugt mit den Eigenschaften des Gospel und der Kraft des Protestsongs eine Spannung, bei der häufig der Rhythmus zum Mittel der Befreiung wird. Denn musikalisch kehren Merrill Garbus und Nate Brenner zu handgemachten Grooves zurück: Loops, Percussion und Basslinien, die knarzen, tänzeln und zirkeln, wo immer es möglich ist. Und bei den beiden scheint das pausenlos möglich zu sein. Vieles an diesem Album klingt wie ein funky Bankett, wo Drum-Machines auf Samples treffen.

    Am Ende von “Never Look Back” hört man einmal mehr Garbus’ Tochter, während ihre Mutter sagt, “Wow, she got up really high” – noch so seine Ambivalenz. Wenn Garbus singt, changiert das meistens irgendwo zwischen eindringlichem Gebet und kampferprobtem Widerstand, der sich im grandiosen “How Big Is The Rainbow” in einen tatsächlichen, festlichen Gospel hineinsteigert. In Summe liefern Tune-Yards damit ihr bislang zugänglichstes und gleichzeitig widerstandsfähigstes Album. Eines, das dieses Jahr wohl nicht mehr ausgetanzt wird.

    Das steckt drin: The Staple Singers, St.Vincent, Talking Heads

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