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    Tile
    Come On Home, Stranger

    VÖ: 17.08.2018 | Label: Limited Appeal
    Text:
    7 / 12
    Tile - Come On Home, Stranger

    Bei Noiserock geht es mehr ums Fühlen als ums Hören. Tile aus Pennsylvania bringen beides zusammen.

    Seit zwölf Jahren prügelt sich die Band durch die Clubs des amerikanischen Ostens, erst 2013 veröffentlichten sie ihr Debüt „You Had A Friend In Pennsylvania“. An ihrem Stil haben sie seitdem wenig geändert: Michael Morekin und Ray Gurz versuchen, Gitarre respektive Bass so klingen zu lassen, als müsste nach jeder Show Ersatz her, und schreien sich an, als wäre das gar nicht mehr nötig. Davon zeigt sich Schlagzeuger Michael Dumoff reichlich unbeeindruckt und sorgt dafür, dass es voran geht. Das sommerliche Cover mit drei apathisch dreinblickenden Personen weckt also, abgesehen vom sorgfältig verteilten Müll, falsche Erwartungen. Fotografiert wurde es von Tim Wynarczuk, der Pissed Jeans’ Debüt „Shallow“ eingetrommelt hatte. Die Band passt gut als Referenz, wobei Tile noch sludgige Riffs in ihren Noiserock mit Hardcore-Sprengseln integrieren, zu hören etwa in „Father“, wo sich Morekin und Gurz auf die Worte „You left too soon“ beschränken und trotzdem eine Geschichte erzählen. „Flamable Human“ ist Bluesrock vom Sperrmüll und ein gelungener Kontrast zum vorherrschenden Gepolter und Gekreische. Langweilig wird es nicht, denn Tile drosseln unerwartet das Tempo, verunstalten bewährte Riffs bis zur Unkenntlichkeit und versuchen sich auf fast niedliche Weise an so etwas wie Singalongs – was überhaupt nicht funktionieren will, aber genau deswegen so gut zum zerschossenen Charme der Songs passt. Damit empfiehlt sich „Come On Home, Stranger“ als Soundtrack für besonders ätzende Tage, an denen nur noch aufrichtiger Krach weiterhilft.