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    This Beautiful Mess
    Falling On Deaf Ears

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Sally Forth Records/Flight 13
    Text: Andreas Mac Arthur

    Stilvoll zelebrierte Schwermut, die ein wenig an The Verve oder Starsailor erinnert. Beachtlich – und zwar nicht nur, weil dies ein Debüt-Album ist.

    Schade, dass die Bäume ihre Blätter größtenteils schon abgeschüttelt haben, denn „Falling On Deaf Ears“ wäre die perfekte Untermalung, um ihnen beim Fallen zuzusehen. Dabei verfällt man ja in der Regel schnell in eine nachdenkliche Stimmung und meistens dauert es dann gar nicht lange, bis man einem ausgewachsenen Sentimentalitätsanfall erliegt. Wer noch auf der Suche nach Musik für derart jahrezeitlich bedingte Melancholie ist, findet bei dieser dänischen Band eine Menge Futter: Gebettet in einen sehr warmtönenden Gitarrensound variieren This Beautiful Mess geschickt zwischen Opulenz und Minimalismus, und auch die Texte lassen auf ein sensibles Musiker-Seelchen schließen, das alle möglichen Assoziationsketten zur Vokabel `Herzschmerz` vorwärts und rückwärts lückenlos runterbeten kann. Das ist dann manchmal gnadenlos kitschig, wie bei „Fly Anna Fly“, „The Soundtrack Of My Life“ oder „Sola Gratia“, aber bei allem Pathos, in dem This Beautiful Mess ihre Noten tränken – ab und zu krachen auch sehr wohltuende, verzerrt-wütende Gitarren herein. Sicher, diese Kombination ist nicht der neueste Hut, aber wenn Stücke wie „Overexposed“ oder „Clean“ dadurch trotz schwelgerischer Melodieführung so verdammt druckvoll wirken, soll`s mir recht sein. An „21st Advent Hymn“, in dem zum Ende hin ein regelrechter Ausbruch zelebriert wird, könnten sicher auch Muse-Fans Gefallen finden. Oder, um es anders zu formulieren: Dick aufgetragenen Weltschmerz muss man schon verkraften können, um sich mit This Beautiful Mess anzufreunden. Gekonnt inszeniert wird er hier auf jeden Fall.

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