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    The Veils
    The Runaway Found

    VÖ: 16.02.2004 | Label: Sanctuary/Rough Trade
    Text: Armin Linder

    Schlicht und ergreifend. The Veils zaubern in kleine Songs große Gefühle. Eine der spannendsten neuen britischen Bands des noch jungen Jahres.

    Natürlich. So etwas muss man nicht mögen. Aber man ist noch lange kein schlechter Mensch, wenn man es doch tut. Wenn man es zu schätzen weiß, dass es immer und immer mehr Briten gibt, die ihr Innenleben ungeschminkt in berauschende Songs packen. Die Veils sind nur eine Band von vielen, aber definitiv eine der besten. Die Emphase von Oasis, die Sentimentalität von Starsailor, das Pathos von The Verve, die Exaltiertheit der frühen Suede und die songwriterischen Finessen der ganz Großen. Die vier Londoner um den gerade mal 20-jährigen Finn Andrews haben alles in sich aufgesogen, ein wenig wirken lassen und dann diese wunderbaren Songs ausgeatmet: den anmutigen Opener “The Wild Son”, der das Album mit dem Geständnis “Darling, I need you far more than I say” in die richtige Richtung lenkt. Das schwärmerische “The Leavers Dance”, das die Arme ganz weit ausbreitet. Das streicherumwobene “Lavinia”, für das die Besungene ein Leben lang dankbar sein müsste. “Talk Down The Girl”, dessen zarte Melodie nicht wenig an den Coldplay-Song “A Rush Of Blood To The Head” erinnert. Die Klavierballade “The Valleys Of New Orleans”, die unweigerlich zu Tränen rührt. Und nicht zuletzt das hochfliegende “The Tide That Left And Never Came Back”, ein Ohrwurm auf Lebenszeit. Mit anderen Worten: Ein Album voller Highlights. Voller Wehmut über das Heute und freudiger Erwartung auf das Morgen. Wenn es den Frühling nicht schon geben würde – man müsste ihn eigens für diese Platte erfinden.

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