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    The Tubs
    Cotton Crown

    VÖ: 07.03.2025 | Label: Trouble In Mind/Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 384
    9 / 12
    The Tubs - Cotton Crown

    Folkrock für Leute, die Folkrock hassen, oder Proto-Grunge für Guinness-Trinker – das Londoner Quartett gibt Rätsel auf.

    Die ersten Stücke für The Tubs hätten Owen Williams und George Nicholls in einem eingeschneiten Wohnwagen geschrieben, hieß es im Vorfeld ihres Debüts “Dead Meat” (2023). Später entpuppte sich das als lustige Schnurre. Schade, doch ihre Songs klingen auch ohne Seemannsgarn, als wären sie unter ungewöhnlichen Bedingungen entstanden.

    Es muss an dieser Kombination der Stile liegen, dieser aus der Zeit gefallenen Dringlichkeit, die einen etwas ratlos vor den Schubladen stehen lässt. “The Thing Is” und “Narcissist” klingen nach The Smiths, statt Morrissey mit einem Typen aus dem Pub nebenan am Mikro. “Freak Mode” wiederum singt Williams mit kehligem Schwulst, der Song klingt jedoch wie eine schändlich übersehene B-Seite von Bob Mould, kurz vor der Gründung von Sugar.

    Während man all das hört, sich einerseits dafür begeistert, gleichzeitig etwas konsterniert ist, entern via “Embarassing” auch noch Soul Asylum mit einem Fässchen irischen Whiskeys die Szene und machen jeglicher Orientierung vollends den Garaus. Am besten sollte man The Tubs in ihrer Summe genießen und sich nicht allzu viele Gedanken machen. Das hier ist eine Band, die konsequent kombiniert, forsch nach vorn geht und ihre Geschichten über Liebe, Leid und Loser kompakt und einfallsreich vertont, zugleich alle stilistischen Grenzen pulverisiert.

    Das steckt drin: Hothouse Flowers, Bob Mould, The Smiths