Wenn man dann aufbricht, darf man allerdings nicht ängstlich sein. Man darf keine Angst vor Traumgestalten und Zwischenwelten haben. Mit stolzem Schulterblick soll man zum Eröffnungslied mit dem alten Pickup im Gegenlicht die Auffahrt herunter donnern. Und dann gilt es die Augen offen zu halten für all die Figuren, die dort am Wegesrand warten und beiläufig grüßen oder ihre Geschichte erzählen, wenn man sie ein Stück des Weges mitnimmt. Nachts liegt man auf dem Autodach und führt ein Zwiegespräch mit dem alten Mr. Moonlight. Vieles wird schemenhaft und unklar bleiben, doch sonst wäre es ja die Reise nicht wert. Man kann sich getrost auf das große Ungewisse freuen, was da kommen mag, denn begleitet wird es in diesem Fall über weite Strecken von klassischem Folkrock. Musikalisch verläuft der Weg stets zwischen Schönheit und Chance. Zwischen klassischem Element und Entdeckermut. Manchmal wirken die Einzelnen musikalischen Erzählstränge jedoch unvereinbar miteinander. Die Idee, die leichtfüßige Melancholie des Folk mit tonnenschwerer Postrock-Depression zu paaren, ist an manchen Stellen ein wenig zu ambitioniert. Garrett Hoba rettet uns jedoch mit seinem Gesang durch jede Durststrecke. Glasklar leitet er uns durch das Unklare. Die nebligen Worte und die bebende Musik entschlüsselt er mit jedem Ton. Am Ende der Reise kann man dieses Album dann an der Biegung des Flusses vergraben. Vorausgesetzt man hat eine Sicherungskopie gemacht.