Der Titel dieser Platte ist eindeutig eine Vorspiegelung falscher Tatsachen. Die Jungs aus Hameln präsentieren sich eher gerührt als geschüttelt. Shake, Reverend, Shake” ist eine Platte, die so wohl nur im Herbst Sinn macht, wenn fallende Blätter aufs Gemüt rieseln und man wieder öfter vor dem Teil des CD-Regals steht, in dem die Singer/Songwriter-Platten ihr autarkes Dasein fristen. Reverend Jones passen da ganz gut rein, obwohl sie in Songs wie Shot!” und Sweet Pussy Blue”, die übrigens von exakt dem gleichen Gitarrenriff leben, auch ganz ordentlich rocken können. Ansonsten lebt die Platte von einer relaxten, fast melancholischen Atmosphäre, die sympathisch unspektakulär Einflüsse aus Folk im Stile Neil Youngs ebenso verarbeitet wie Psychedelia aus dem Hause Eugene Chadbourne. Mein Favorit ist Hoochie Coochie Rider”, der zusätzlich noch mit einer guten Portion Western-Swing gewürzt ist. Schöne Platte.
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Hell Is Boiling Over
VÖ: 01.05.2000