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    The Notwist
    Vertigo Days - Live From Alien Research Center

    VÖ: 10.02.2023 | Label: Morr
    | Erschienen in: VISIONS Nr. 359
    The Notwist - Vertigo Days - Live From Alien Research Center

    The Notwist sind noch nicht fertig mit ihrem aktuellen Album. Neben der 10-Inch-Reihe mit Dub-Versionen, von der es bislang zwei Teile gibt, veröffentlichen sie ihre neunte Platte auch in einer Liveversion. Die stellt wieder andere Aspekte der Songs auf „Vertigo Days“ in den Vordergrund.

    Den Acher-Brüdern und Cico Beck ist es auf Dauer zu langweilig, Songs Abend für Abend eins zu eins auf die Bühne zu bringen. Vermutlich eine Folge ihrer Jazzsozialisation, die nicht nur für die Bandmitglieder, sondern auch für die Hörenden ein Gewinn ist. Zwar folgt „Vertigo Days – Live From Alien Research Center“ zunächst der Tracklist der Studioplatte, aber bereits „Into Love/Stars“ weiten The Notwist, die hier von Andi Haberl, Karl Ivar Refseth, Max Punktezahl und Theresa Loibl zum Septett erweitert werden, auf fast die doppelte Länge aus. In den Mittelpunkt rückt der krautige Groove des Songs – was auch an vielen anderen Stellen der Platte passiert.

    Zusätzlich haben The Notwist versucht, so wenig Samples und Klangkonserven wie möglich einzusetzen. Statt also wie in der Studioversion geschehen, den Notwist-Kosmos durch Gastmusiker auf verschiedenen Kontinenten zu erweitern, suche sie nun nach internen Lösungen. Das hat zur Folge, dass Markus Acher einige Gesangsparts übernehmen muss, die auf Vertigo Days noch eine:r der zahlreichen Gastsänger:innen beigesteuert hatte. Wer etwa mit der Studioversionen von „Oh Sweet Fire“ wegen des Gesangs von Ben Lamar Gay fremdelt, bekommt nun die Chance, den Song neu schätzen zu lernen. Lediglich bei „Ship“ verzichten The Notwist nicht auf den Gesang von Saya und lassen sie zum Duett mit Acher aus der Konserve auftreten. Bei „Into The Ice Age“ wird in der Liveversion hingegen noch deutlicher, wie eng sich der Basslauf am Anfang des Songs an „Cannonball“ von The Breeders orientiert, von dort aus aber einen völlig anderen Weg einschlägt, der zum tänzelnden Schlagzeuggroove viel Platz für die Bläser lässt.

    Mehr noch als die schon nahezu perfekt sequenzierte Studioversion von „Vertigo Days„, bei der ein Song in den anderen nahezu nahtlos übergeht, klingt die Liveversion wie eine einzige große Suite, die The Notwist nutzen, um ihr Material musikalisch auf Hohlräume oder unbearbeitete Stellen abzuklopfen. Das hat, wie gesagt, etwas von Jazz, ohne dieses Element überzustrapazieren. Passenderweise endet die Platte mit „Loose Ends“. Ein paar dieser losen Enden verknüpfen The Notwist mit diesem Livealbum, es bleiben aber noch genügend übrig, um die Stücke auf der kommenden Tour in wieder anderen Versionen auf die Bühne zu bringen. Diese Band ist und bleibt ein Solitär in der deutschen Indierocklandschaft.

    Das steckt drin: Andromeda Mega Express Orchestra, Radiohead, Tied And Tickled Trio

    weitere Platten

    Vertigo Days

    VÖ: 29.01.2021

    Ship (EP)

    VÖ: 21.08.2020

    The Messier Objects

    VÖ: 06.02.2015

    Close To The Glass

    VÖ: 21.02.2014

    The Devil, You + Me

    VÖ: 02.05.2008

    Neon Golden

    VÖ: 14.01.2002

    Shrink

    VÖ: 08.09.1998

    12

    VÖ: 12.05.1995

    Nook

    VÖ: 01.09.1992

    The Notwist

    VÖ: 01.01.1990