The Men
Buyer Beware

„When you gonna stop running?“, fragen The Men im Opener “Pony”. Ob uns oder sich selbst, ist nicht klar. Klar ist höchstens, dass The Men immer in Bewegung sind. Ihre ellenlange, zerfahrene Discografie aus Alben, Tapes und EPs zeugt davon. Viele musikalische Ecken haben sie erkundet. Momentan verharren sie zwischen Garage Rock und Punk. “New York City” war 2023 zwischen diesen Polen zu verorten, die Verlängerung der Platte – “Manhattan Fire” von 2024 – ebenfalls.
“Buyer Beware” hat im Vergleich mit beiden die besten Songs. Besagtes “Pony” stürmt unmittelbar aus dem Stall, gönnt sich ein paar harmonische Uuuuuhs. Das sind unpolierte New York Dolls. “At The Movies” klingt wie die Rolling Stones bei einer Straßenschlägerei mit den Stooges. Irgendwer hat beim Titelsong ein Saxofon in den Proberaum gebracht, für die Akzente.
In “Fire Sermon” kollidiert Rock’n’Roll mit den Wipers und braucht dafür nur 92 Sekunden. Wo The Men gerade dabei sind, stürmt auch “PO Box 96” unter zwei Minuten ins Ziel. Tempo ist immer eine gute Idee, da wird’s nicht langweilig. Für ein kaputtes Gitarrensolo ist trotzdem Zeit. Jess Poplawski sorgt in Charme als Gastsängerin für 90s-Indie-Flair – also die Art von Flair, für die Aufnahmeleiter Travis Harrison sonst mit seinen anderen Kunden wie Guided By Voices oder Built To Spill steht. Und das ist erst die A-Seite von “Buyer Beware”.
Das steckt drin: Dead Boys, The Gun Club, The Stooges
weitere Platten
New York City
VÖ: 03.02.2023
Mercy
VÖ: 14.02.2020
Hated: 2008-2011
VÖ: 09.11.2018
Drift
VÖ: 02.03.2018
Tomorrow's Hits
VÖ: 28.02.2014
New Moon
VÖ: 08.03.2013
Open Your Heart
VÖ: 30.03.2012